© Interessengemeinschaft Ostbahn e.V.
Ein Schlüsselprojekt
Die Ostbahn als Schlüsselprojekt für Berlin und Brandenburg
Sven Heinemann, Mitglied des Abgeordnetenhauses von Berlin und Sprecher der SPD-Fraktion für Vermögen, sowie Frank Schütz, ehrenamtlicher Geschäftsführer der Interessengemeinschaft Ostbahn e.V. (IGOB), haben sich am 9. Oktober 2025 zu einem Gespräch über die Zukunft der Ostbahn und ihre Bedeutung für die Hauptstadtregion getroffen.
Die Ostbahn verbindet Berlin-Ostkreuz mit Küstrin-Kietz und weiter mit Kostrzyn in Polen. Sie ist Teil
der europäischen Trasse Rail Baltica und somit ein zentraler Bestandteil des transeuropäischen Verkehrsnetzes.
Für Berlin und Brandenburg stellt sie weit mehr als ein regional begrenztes Infrastrukturprojekt dar – sie ist eine strategische Entwicklungsachse, die Mobilität, Wirtschaft und Klimaschutz miteinander
verbindet. Der Ausbau der Ostbahn eröffnet für Berlin erhebliche Chancen. Die Strecke stärkt die Verbindung zwischen Stadt und Umland, erleichtert den Pendelverkehr und entlastet das überlastete Straßennetz. Zudem verbessert sie die Erreichbarkeit der östlichen Bezirke und schafft so Voraussetzungen für eine klimafreundlichere Mobilität.
Nach Angaben der Senatsverwaltung bieten Stadtgüterflächen entlang der Ostbahnachse – insbesondere in Marzahn-Hellersdorf und Lichtenberg – Potenzial für bis zu 20.000 neue Wohneinheiten. Diese Flächen könnten durch den Ausbau der Schienenverbindung optimal erschlossen werden und so maßgeblich zur Entlastung des Berliner Wohnungsmarkts beitragen.
Die Ostbahn verbessert die Erreichbarkeit wichtiger Wirtschafts- und Innovationsstandorte wie des
CleanTech Business Park Marzahn, des Gesundheitscampus am UKB oder des Innovationszentrums Luftfahrt in Strausberg. Diese Vernetzung von Stadt und Region fördert den Austausch zwischen Wissenschaft, Industrie und Wohnortentwicklung – ein zentraler Faktor für die wirtschaftliche Zukunftsfähigkeit Berlins.
„Die Ostbahn ist für Berlin ein Schlüsselprojekt der nachhaltigen Mobilität und Stadtentwicklung“, be-
tont Sven Heinemann. „Sie verbindet wirtschaftliche Stärke mit sozialer Verantwortung und ökologischer Vernunft. Mit ihr schaffen wir die Grundlage für eine moderne, vernetzte Hauptstadtregion, die auch über die Stadtgrenzen hinausdenkt. Nur so wird auch der Austausch zwischen Deutschen und Polen noch enger.“
Auch für Brandenburg bleibt die Ostbahn ein Motor der regionalen Entwicklung. Entlang der Strecke entstehen neue Gewerbe- und Logistikprojekte, etwa in Müncheberg, Seelow oder Gorgast. Gleichzeitig fördert die Bahn die Dekarbonisierung der Industrie – beispielsweise bei den Unternehmen CEMEX in Rüdersdorf und Arcelor in Eisenhüttenstadt – und stärkt den Tourismus in Regionen wie der Märkischen Schweiz und dem Oderbruch.
Durch den zweigleisigen, elektrifizierten Ausbau können Reisezeiten verkürzt, CO₂-Emissionen reduziert und neue Impulse für Wirtschaft, Wissenschaft und nachhaltige Mobilität gesetzt werden.
Im Koalitionsvertrag 2023–2026 zwischen CDU und SPD wird die Ostbahn ausdrücklich als Teil der
Schieneninfrastruktur hervorgehoben, deren Modernisierung priorisiert werden soll.
Berlin verpflichtet sich darin, den zweigleisigen Ausbau und die Elektrifizierung der Ostbahn gemeinsam mit Brandenburg und dem Bund voranzutreiben. Die Strecke Berlin–Küstrin (Kostrzyn) wird dabei als bedeutende grenzüberschreitende Verbindung anerkannt, die eine zentrale Rolle für den regionalen und internationalen Verkehr spielt.
Die Ostbahn ist mehr als eine Bahnstrecke – sie ist eine Verbindung zwischen Stadt und Land, zwischen Berlin, Brandenburg und Polen. Ihr Ausbau schafft Chancen für Arbeitsplätze, Klimaschutz und Lebensqualität auf beiden Seiten der Grenze.
Beide Länder sollten das Projekt als gemeinsames Vorhaben beim Bund anmelden und als Teil der europäischen Verkehrsinfrastruktur priorisieren.
Textquelle: Interessengemeinschaft Ostbahn e.V.
Datum: 12.10.2025
Dieser Artikel wurde erstellt durch:
Film- und Fernsehproduktion Rätzel
Stephan Rätzel
Redaktion
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