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Sitzprobe für MOL-Nachrichten: Theater am Rand-Intendant Thomas Rühmann freut sich über die neuen Heizmatten, die in den Zuschauerreihen ausgelegt sind.

Sitzprobe für MOL-Nachrichten: Theater am Rand-Intendant Thomas Rühmann freut sich über die neuen Heizmatten, die in den Zuschauerreihen ausgelegt sind.
© Heike Jänicke

Theater am Rand startet mit Sonnenenergie in die neue Saison

MOL-Nachrichten im Gespräch mit Intendant Thomas Rühmann über die energetische Sanierung der Spielstätte in Zollbrücke

Alles steht auf Neustart. Nicht nur in der Natur. Auch am Rand des Oderbruchs – im Theater am Rand in Zollbrücke. Seit Wochen wirbeln alle Beteiligten, um den Start in die neue Saison, die am 22. März beginnt, zu einem vollen Erfolg werden zu lassen. Mit dabei ist auch der Intendant Thomas Rühmann. MOL-Nachrichten nutzte einen dieser sonnigen Vorbereitungstage, um mit dem Schauspieler und Musiker ins Gespräch zu kommen.

„Nehmen Sie schon mal vor den Künstlergarderoben Platz. Ich muss hier schnell noch etwas erledigen“, begrüßt Thomas Rühmann freundlich die Reporterin am Parkplatz in Zollbrücke. Er dreht noch einen kurzen Spot für den Social-Media-Auftritt. Der Ort, ein Teil des Parkplatzes ist überdacht und die Konstruktion mit Photovoltaik-Modulen bestückt, ist bewusst gewählt, wie sich im späteren Gespräch herausstellen wird.

Am Theater selbst treffen nach und nach MitarbeiterInnen ein. Sie wollen über die Eröffnung reden und vor allem darüber, was es bis dahin noch zu tun gibt. Davon, was in den vergangenen Monaten im und am Theater geschehen ist, will Thomas Rühmann erzählen. Davon, dass die Spielstätte großes Glück hatte. In finanzieller Hinsicht. Das Land Brandenburg zog für das Theater am Rand die Finanzspritze auf, mit 450 000 Euro. Das Geld ist inzwischen verbaut. Und zwar für die energetische Sanierung des Theaters. An der Stelle kommt die Photovoltaik-Anlage wieder ins Spiel. Diese nämlich, so berichtet Thomas Rühmann mit einer gewissen Erleichterung, versorge das Theater mit Strom. Das bis dato genutzte Dieselaggregat wolle man aber behalten, für eine etwaige Unterstützung der Photovoltaik-Anlage.

Die Besucher jedenfalls werden die Erneuerung spüren. „Es zieht nicht mehr. Das Dach über den Zuschauerbänken ist mit modernen Dämmstoffen (Gründach) gedämmt, die Holzwände sind abgedichtet“, erzählt er und verweist weiter auf die roten Matten, die nunmehr auf den Sitzen liegen. Heizmatten. Da wird wohl niemand mehr einen kalten Po bekommen. Zudem gibt es eine Fußbodenheizung. Thomas Rühmann spricht von einem Quantensprung. Man könne das Theater jetzt viel besser nutzen, ganzjährig.

Er sei überrascht gewesen, wie alle Ämter hinterher gewesen seien und alle an einem Strick gezogen hätten, dass alles klappt. Angefangen über das Amt Barnim-Oderbruch, zu dem Zollbrücke mit dem Ortsteil Zäckericker Loose gehört, über das Bauamt in Strausberg bis hin zum Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur in Potsdam, das die Förderung bewilligt hat. „Alle haben es befürwortet, dass wir in den Fördertopf reinkommen“, so Rühmann. Er wertet es als deutliches Zeichen dafür, dass es mit dem Theater gelingen soll. Ein großes Dankeschön an der Stelle gebührt seinerseits den Handwerkern. Die hätten extrem fleißig gearbeitet. Und das bei laufenden Spielbetrieb im Theater, betont Rühmann. Nur an einem einzigen Wochenende habe man nicht spielen können, weil Arbeiten anstanden, die man hätte nicht unterbrechen können. Aber sonst immer.

Nun ist es vollbracht. Es wird geputzt, aufgeräumt, Restarbeiten sind zu erledigen. Dann kann die Saison am 22. März mit der Pflanzen- und Saatguttauschbörse sowie der Ökofilm-Tour und dem Konzert am 23. März mit Ulla Meinecke starten. Der Veranstaltungsplan ist längst gedruckt und ausgelegt. Thomas Rühmann freut sich auf die Saison 2025. Es steht Neues, aber auch Bekanntes auf dem Spielplan. Und es gebe neue Pläne. Der Intendant spricht von Lehrveranstaltungen, die man mit der Universität Rostock im Theater durchführen könnte. Oder von der Kooperationsvereinbarung mit der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ in Berlin, über die Studierende die Theaterbühne in Zollbrücke für Proben nutzen können. Thomas Rühmann hat noch viele Ideen.
Wenn sich ab dem 22. März der Vorhang wieder für Musik, Lesungen, Theateraufführungen und vieles andere mehr hebt, dann ist Thomas Rühmann wieder in seinem Element – Menschen begeistern, sie abholen, sie entführen in die wunderbare Welt der kunstvollen Worte und faszinierenden Musik.

Dabei darf auch mal geschlafen werden. Ganz bewusst. Beim Schlafkonzert mit Julia Buch. Ein solches hat es in der vergangenen Saison das erste Mal auf dem Spielplan des Theaters am Rand geschafft. Auf die Zweitauflage dieses besonderen Konzertformats im August dieses Jahres freut sich Thomas Rühmann schon sehr. „Die Menschen liegen im Theater auf Matratzen oder draußen in den Hängematten und lauschen der Musik“, erzählt er mit ruhiger Stimme. „Wissen Sie, was das für ein friedliches Bild ist, wenn man Menschen öffentlichen schlafen sieht.“

www.theateramrand.de, Tel: 033457 66521, Abenddiensttelefon (zwei Stunden vor Vorstellungsbeginn): 0162 4590963

Datum: 20.03.2025


www.theateramrand.de



Die Photovoltaik-Anlage liefert Energie u. a. für die Heizmatten im Zuschauerraum.

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Das Theater am Rand eröffnet am 22. März 2025 seine Saison.

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Weniger Zugluft: Thoma Rühmann freut sich, dass im Zuge der energetischen Sanierung auch ein Windfang angeschafft werden konnte.

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Theater-Kulisse in Zollbrücke

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Landschaftsidylle am Rand des Oderbruchs, in Zollbrücke

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Hier, im Wohnzimmer hinter den kleinen Fenstern, startete das Theater am Rand in seine inzwischen 27-jährige Geschichte.

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Dieser Artikel wurde erstellt durch:

Freie Journalistin Heike Jänicke
Heike Jänicke
Redakteurin


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