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Andreas Dresen im Gespräch

Andreas Dresen im Gespräch
© Sandy Reichel

Stille Heldin in einer lauten Zeit

Andreas Dresen zu Gast in den Buckower Parklichtspielen

Die Schlange der interessierten Besucherinnen und Besucher reichte bis unter den frisch aufgestellten Weihnachtsbaum auf dem Buckower Mühlenplatz; die Parklichtspiele hatten zum fünften Mal seit ihres Betreiberwechsels zu einem „Buckower Filmgespräch“ am Sonntag, den 24. November 2024, geladen. Und das hatte es wirklich in sich.

Dabei gab es inhaltlich betrachtet nicht gerade leichte Kost: Der Film, der im Vorfeld zu sehen war, behandelt das Schicksal der Hilde Coppi (1909-1943), die in düsterster Zeit ihrem Herzen und ihrer Liebe folgte statt sich dem Zeitgeist zu unterwerfen. Ihre Gruppe, die von den Nationalsozialisten den Namen „Rote Kapelle“ erhielt, wurde denn auch fast vollständig vernichtet, Hilde und ihr Mann Hans eingeschlossen.

Andreas Dresen, dem Regisseur von „In Liebe, eure Hilde“ ist ein cineastisches Meisterwerk gelungen. Fast möchte man sagen: wieder einmal. In Bildern, die kein Stereotyp faschistischer Vergangenheitsbewältigung reproduzierten, entfaltet sich das Handeln und Wachsen einer stillen Heldin in lauter Zeit. Dass dies möglich war, verdanken wir nicht nur dem klugen Drehbuch von Laila Stieler, sondern auch dem außergewöhnlich intensiven Spiel von Liv Lisa Fries und dem sorgsam gewählten Ensemble des Films, das mit seiner Nahbarkeit dem Grauen der Diktatur so wirksam Ausdruck verleiht.

Andreas Dresen, der im Anschluss an den Film den Fragen des Moderators aber auch des Publikums Rede und Antwort stand, vermittelte nicht nur berührende Einblicke in den Dreh und die lange Entwicklungszeit des Films von rund fünf Jahren, sondern gab auch Auskunft zu seiner Herangehensweise und Auswahl von Stoffen, die er nicht nur in Form von Filmen, sondern auch in Form von Opern bearbeitet.

Auf die Frage, was ihn antreibt, gestand er: „Geschichten erzählen und damit möglichst die Herzen der Menschen erreichen.“ Das, so steht fest, ist ihm im Rahmen dieses Buckower Filmgesprächs mehr als gelungen.

Textquelle: Nicolas Flessa

Datum: 25.11.2024


© Sandy Reichel

www.parklichtspiele.de



Dieser Artikel wurde erstellt durch:

Redaktion MOL Nachrichten
Andreas Prinz
Redaktion


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