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© Erik Koch

Neu, aber nicht perfekt

Das neue Vereinsheim schon vor Inbetriebnahme
in der Kritik. Zurecht?

Für geplante 1,6 Millionen Euro erhalten die Vereine Neuenhagens ein neues, modernes Vereinsheim auf dem Jahnsportplatz. Die Nutzer können sich auch auf einen Vereinsraum beziehungsweise Multifunktionsraum sowie eine Teeküche mit Ausgabe freuen. Ergänzt wird der Bau durch einen WC-Bereich für Spieler und Zuschauer beziehungsweise Gäste, ein Sportgerätelager und einen Hausmeisterraum.Dennoch verfallen die beiden Vereine nicht in Euphorie.Im ersten Quartal 2025 Jahres soll das neue Vereinsheim auf dem Jahnsportplatz in Neuenhagen fertiggestellt sein. Dennoch hält sich die Vorfreude der Nutzer in Grenzen. In erster Linie bezieht sich die Kritik auf die nach wie vor zu geringe Zahl der Kabinen.

Arne Knospe, Fachbereichsleiter Hochbau, Gebäudemanagement und Bauhof der Gemeinde erklärt: „Die Anzahl der Umkleiden hat sich tatsächlich nicht verändert, wohl aber die Größe und Ausstattung. Hatten wir vorher einen Duschbereich, der – nett ausgedrückt – in die Jahre gekommen war und die Anzahl der Duschen nicht mehr ausreichend war und einen Duschcontainer für die weiblichen Sportler. Im neuen Vereinsheim werden wir künftig fünf Duschbereiche haben. 16 Duschen für Sportler und eine Dusche für Schiedsrichter. Vorher gab es diese Trennung nicht und es standen nur acht Duschen zur Verfügung. Die Anzahl der WC`s hat sich von vier auf zehn auch deutlich erhöht. Weiterhin gibt es eine Ausgabeküche im Erdgeschoß für Vereinsgesellschaften und einen Multifunktionsraum für die Vereine im Obergeschoß.

Zusätzlich erhalten die Sportler ein Sportgerätelager in dem Gebäude.“ Da fragt man sich, ob es nicht besser gewesen, von vornherein etwas größer zu planen, um die Bedingungen den tatsächlichen Bedürfnissen anzupassen? Da mit nur einer Jugendmannschaft schnell mindestens fünf auswärtige Vereine an einem Tag zu Gast sind und parallel mehrere andere Spiele stattfinden, kommen die Vereine oft auf 10-15 Mannschaften die eine Kabine benötigen. Das liegt an den Spielsysteme der Jugendmannschaften. Dies sieht z.B. Spielenachmittage (kleine Turnierform) vor. Ebenfalls sind die Spiele so eng terminiert, daß es häufig zu Überschneidungen kommt. Dies ist der Anzahl der Mannschaften (mehr als 40 in beiden Vereinen) geschuldet. Auch zu diesem Problem äußerte sich der Fachbereichsleiter: „Das Gebäude ist ein Ersatzbau. Der Sportplatz und seine Nebenanlagen haben Bestandsschutz.

Früher lag dieser am Rande Neuenhagens, jetzt mittendrin. Eine Veränderung der Kapazitäten würde den Bestandsschutz aufheben. Dann würde der Schutz der Anlieger gegenüber dem Sportplatz dominieren. Somit sind Einschränkungen der Spielzeiten, Parkräume usw. notwendig. Früher umfasste die Fläche des Vereinsgebäudes 145 m², nun werden es 210 m² sein. Die Raumsituation hat sich in seiner Qualität deutlich verbessert.“ Den Vorwurf, dass die beiden Vereine nicht im Vorfeld der Planung mit einbezogen wurden, läßt der Fachbereichsleiter allerdings dann doch nicht gelten. „Das ist faktisch falsch. Der Sportbeirat hatte auf seiner Sitzung am 04.05.2021 und auf der Sitzung am 11.10.2022 jeweils das Thema auf der Agenda. Dies bildeten die Tagesordnungspunkte „Vorstellung der Planung zum Neubau Vereinsgebäude Jahnsportplatz“ (2021) und „Informationen zum Stand Bauvorhaben Vereinsheim Jahnsportplatz“ (2022)“ ab. Ich selbst habe das Konzept mit Herrn Seidel (vom gleichnamigen Architekturbüro) seinerzeit im Sportbeirat vorgestellt. 2022 waren wir beide auch dabei. Ich kann mich erin-nern, weil damals das erste Mal der Nichtabriss in Erwägung gezogen worden war.“

So weit, so gut, aber welche Alternativen stehen im Raum, um die offensichtlich nach wie vor bestehenden Probleme zumindest zu verringern?
Dazu Bürgermeister Ansgar Scharnke: „Wir hatten uns bei der Planung im Rahmen des Bestands zu halten. Für eine erhebliche Ausweitung der Kapazitäten und damit einhergehende Intensivierung der Nutzung hätten wir keine Baugenehmigung in Strausberg erhalten. Denn: Auch die Interessen der Anwohner müssen berücksichtigt werden. Deshalb macht es aus meiner Sicht Sinn, in der mittel- bis langfristigen Planung in der Gemeinde einen zweiten Standort zu schaffen, wo die Vereine mehr Platz haben. Wenn wir die verbliebenen Flächen an der neuen Grundschule am Gruscheweg nutzen würden, um ein weiteres Vereinsheim an dem Sportplatz zu bauen, hätte dies auch den Vorteil, dort die Errichtung eines Kunstrasenplatzes in Erwägung zu ziehen. Derartige Ideen und die Finanzierung müssen natürlich in den Ausschüssen und der Gemeindevertretung diskutiert werden.“ Am Gruscheweg ist zweifellos Potenzial vorhanden, aber derzeit keine Alternative für die Fußballer. Auch ein Angebot vom Bürgermeister mit den Investoren/Errichtern der Gewerbeeinheiten am Gruscheweg über mögliche Kabinen oder Materialräume bereitzustellen klingt zunächst verlockend. Hier sind die Vereine aber sehr vorsichtig da nicht klar ist, welches Ausmaß die Miete anehmen könnte

Textquelle: Jörg Wagner

Datum: 08.10.2024




Dieser Artikel wurde erstellt durch:

Redaktion SRB Zeitung
Jörg Wagner
Redakteur


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