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© Andreas Prinz

Dorfteichsanierung erfolgreich

MITI engagiert sich

Am Donnerstag, den 11. Juli 2024 hatte das Märkische Institut für Technologie- und Innovationsförderung e.V. (MITI) nach Wölsickendorf (Höhenland), in die Nähe von Bad Freienwalde geladen, um das erste Ergebnis einer naturbelassenen Dorfteichsanierung zu präsentieren.

Zum Termin waren etwa 20 Personen, Bürgermeister von betroffenen Gemeinden, Anwohner aber auch interessierte Bürger erschienen.

Viele Gewässer nicht nur unserer Region sind stark eutrophiert, dass heißt das im Gewässer ein zu hoher Nährstoffgehalt (besonders Stickstoff und Phosphor) enthalten ist. Dies begünstigt eine nachteilige Ökologie der Teiche. Diese verschlammen immer mehr. In der kleinen Gemeinde Märkische Höhe sind allein drei Dorfteiche betroffen.

Professor Klose(Vorstand MITI): Die Gewässer sind über 1.000 Jahre alt und kommen jetzt zu ernsthaften Problemen. Dorfteiche waren seit langen Zeiten immer die Treffpunkte der Menschen.

Das MITI erhielt vom Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz des Landes Brandenburg den geförderten Auftrag, den Kommunen eine nachhaltig, kostengünstig Variante der Renaturierung von Gewässern zu zeigen.

Um der Verschlammung zu begegnen gibt es verschiedene Wege. In Möglin wurde der Teich in den 1990-er Jahren ausgebaggert. In der Folge sind Gebäude, die Gedenkstätte aber auch Gräber abgerutscht. Derzeit gilt Schlamm als Sondermüll und muss nach Schwedt (Oder) transportiert werden.

Wenn ein Teich mit einer Fläche von etwa einem Hektar ausgebaggert werden soll kostet es etwa 800.000 Euro bis 1 Millionen Euro. Der Schlamm ist ein biologisches Material und kann durch Bakterien abgebaut werden. Dies braucht etwa 2-3 Jahre um ein ordentliches Ergebnis zu präsentieren, hat aber keine so gravierenden Auswirkungen, wie beispielsweise das Ausbaggern. Nebenbei betragen die Kosten auch nur etwa 20 Prozent. Für kommunale Gewässer ist eine Finanzierung bis zu 100 Prozent möglich.

In den Gewässern werden Bedingungen geschaffen, dass Bakterien den Schlamm abbauen können. Mikroorganismen werden in den Teich eingebracht und zum arbeiten angeregt. Dabei verschwindet die vorhandene Geruchsbildung verschwindet nach wenigen Wochen.

Die Organismen müssen immer wieder aktiviert werden und arbeiten sich so Schichtweise von oben nach unten durch, in festen Schichten arbeiten sie etwas langsamer, wenn der Schlamm bewegt wird werden die Aktivitäten intensiver.

Mit den Organismen können sogar Einträge von Öl-, Blei und Arsen-Eintrag abgebaut werden. Jeder Teich ist einmalig, die Mikroorganismen müssen an den jeweiligen Teich angepasst werden. Sie arbeiten ab 5 Grad – je wärmer das Wasser, desto intensiver agieren sie.

Im Wölsickendorfer Teich ist die Schlammschicht in den letzten zwei Jahren um 30 Zentimeter bis 1 Meter abgebaut worden.

Das MITI hält Vorträge zu diesem Thema für alle Interessenten. Anfragen hierzu an info@miti-ev.de oder telefonisch an 03341 / 42 72 911.

Datum: 18.07.2024


www.miti-ev.de



Dieser Artikel wurde erstellt durch:

Redaktion MOL Nachrichten
Andreas Prinz
Redaktion


Tel.: 0 33 41 / 49 99 99

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