Gruppenbild mit Gespenstern
© Eric Kunzmann, Märkische Spielewelten
Im Mondschein am Strandbad
Märkische Spielewelten lud wieder zum Gruseln ein
Es braucht nicht viel, um sich ordentlich zu erschrecken. Ein plötzlich aus der Nebenstraße kommendes Auto, die Spinne neben dem Lichtschalter, der bellende Hund hinterm Gartenzaun. Um daraus eine Qualität zu machen, sind dutzende Helfer der Dodo-Vereine HaCraFu und Märkische Spielwelten am 17. Oktober 2025 am Strandbad am Bötzsee aktiv gewesen.
Kulissen wurden aufgebaut, aus dem Nichts und im wilden Wald ein Überwachungssystem installiert und mit viel Kunstblut aus Enthusiasten Zombies geschminkt - die dritten Mondschein-Spiele kamen professionell wie noch nie daher. Unter starker Mithilfe des Jugendclub P/E und in gewohnt heimeliger Atmosphäre des Hotel Seeschloß` wurden rund 75 Gruselfreunde (den ein oder anderen hat es vielleicht als Snack auf dem Wegverloren) durch einen Parcours gescheucht, der es in sich hatte. Details bleiben geheim, um interessierten Erstschreckern nicht zu viel der Illusion zu enthüllen. Es bleibt aber festzuhalten, dass der ureigene Instinkt zum Weglaufen die Gruppen in ordentlicher Geschwindigkeit über Stock, Stein und Strandbad trieb.
Dabei waren sich die Teilnehmer immer wieder sicher, dass ein in der Dunkelheit dahinschlurfender Untoter bei genügend Abstand kein Problem sei – es sei denn, dieser kommt immer näher, weil man sich den Code für das nächste Tor im Zaun nicht gemerkt hat. Oder, dass die hollywoodgestählten Sehgewohnheiten mit den Laienschminkkünsten mithalten – bis die Kreatur gegenüber einen Schrei irgendwo zwischen Fingernagel auf Tafel und Velociraptor auspackt. Der eiskalte Griff auf Knöchelhöhe, das gruselige Mädchen im Nachthemd mit Stofftier, das überraschende Aufplatzen einer Zeltwand hinter dem rettenden Gegenmittel – man merkte an jedem der den Wald durchhallenden Schreie, wieviel Freude die aktivgruselnde Seite an ihren Rollen und Möglichkeiten hatte. Und in diesen Rollenperfekt als “Teil des Spiels“ getarnt waren die Akteure ganz nah dran an den witzigsten Szenen.
„Ich schrei ja nur, weil Du schreist“, war noch eine der nachvollziehbarsten Aussagen. „Ich hab´ keine Angst vor Dir …“ bevor die Beine in Sprintermanier genommen wurden oder der Schultergriff von hinten, gefolgt von einem sofortigen und konsequent vorgetragenen „KUCHEN!“ (das Safe-Wort für den Spielabbruch) haben auch unsere Schauspieler an den Rand ihrer Fassung gebracht. Denn darin sehen wir die Qualität dieser Veranstaltung - so kurz der Lauf am Bötzsee auch sein mag, die Intensität des Erschreckens und der danach folgenden Erleichterung machen ihn für alle, Helfer und Spieler, zu einer wahrhaft erinnerungswürdigen Freitagnacht…
Textquelle: Märkische Spielewelten e.V.
Datum: 28.10.2025
Dieser Artikel wurde erstellt durch:
Redaktion MOL Nachrichten
Andreas Prinz
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