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Helfen hilft. e.V.

Der verschmähte Verein

Vor fast 19 Jahren, am 27. April 2005 wurde der Verein HELFEN HILFT e. V. gegründet. Damals umfaßte er zunächst sieben Mitglieder, mittlerweile ist die Zahl auf 19 angestiegen, die sich dieser Idee offiziell angeschlossen haben. Die Berliner Straße 4 in Altlandsberg ist Anlaufpunkt für Menschen, die auf Hilfe angewiesen sind und das Hilfsangebot des Vereins dankend annehmen. Derzeit werden etwa 193 Personen mit Waren und Leistungen des täglichen Bedarfs versorgt. Das betrifft 1-Personen- bis zu 6-Personenhaushalte. Einige kommen bis zu dreimal in der Woche, andere erst zum Ende des Monats. Zum Angebot des Vereins zählt neben der Versorgung mit Lebensmitteln für Bedürftige mit entsprechendem Nachweis auch eine Kleiderkammer, die für alle zur Verfügung steht. Adelheid Wagner (stellvertretende Vorsitzende) und ihre Mitstreiter sind ständig unterwegs um hauptsächlich von Supermärkten gespendete Lebensmittel abzuholen um diese zur Verfügung stellen zu können. Der Transport stellt durchaus eine tägliche körperliche Arbeit dar, die ehrenamtlich geleistet wird. Für die Bestückung der Kleiderkammer sorgen Spenden der Bürger nach der Devise „es wird alles angenommen, was man selber noch tragen würde“ welche dann zu einem symbolischen Preis an Bedürftige ausgegeben werden. Dieser Obolus ist notwendig, weil sich der Verein lediglich aus Spenden und den Mitgliedsbeiträgen finanziert. Die Stadt Altlandsberg fördert den Verein nicht. Im Gegenteil, Adelheid Wagner kann sich des Gedankens nicht erwehren, daß er der Stadt ziemlich gleichgültig ist, obwohl er eigentlich die Sozialarbeit für Altlandsberg leistet. Anfänglich stellte sie auch Anträge zur Unterstützung für gewisse Dinge, wie Kühlschrank, Benzinkosten, Haftpflichtversicherung ect. Leider gab es oft Probleme. Darum nahm sie davon Abstand. Der Verein ist Menschen auch bei Antragstellungen aller Art behilflich und bringt sich bei vielen Dingen tatkräftig mit ein. Erst kürzlich wurde einer bulgarischen Familie, die sich im Ort niedergelassen hat, ein kompletter Service zuteil. Deren Dankbarkeit war wie Balsam für die Seele der Helfer. Umso enttäuschter waren die Mitglieder, als sie erst im Nachhinein aus den Medien vom Jahresempfang der Stadt erfahren haben. Schließlich ging es da besonders um die Ehrerbietung für die Ehrenamtlichen. Wenn die Kommunalpolitik des eigenen Ortes ausgerechnet da um einen der ältesten Vereine der Stadt einen Bogen macht, stimmt das schon sehr traurig. Aber was soll man da schon erwarten, wenn selbst der Bürgermeister bisher eine Einladung ausgeschlagen hat, sich selbst ein Bild der ehrenamtlichen Arbeit vor Ort zu machen, fragt sich nicht nur Adelheid Wagner. Umso dankbarer war sie im Jahr 2018, als sie für ihr Engagement mit der Landtagsmedaille geehrt wurde. Natürlich denkt sie auch darüber nach, warum ihr Heimatort die Arbeit des Vereins verschmäht. Vielleicht liegt es daran, daß sie selbst ihr Herz auf der Zunge trägt und besonders bei Ungerechtigkeiten kaum zu bremsen ist. So, wie kürzlich beim Straßenbau in der Berliner Straße, als man dem Verein, durchaus wörtlich zu nehmen, Steine in den Weg gelegt hat und so die Zu- und Abfahrt zum Gelände blockierte und sie bzw. ihr Mann dagegen massiv protestiert haben. Schließlich hatten die unsäglichen Corona-Maßnahmen schon genug Unheil angerichtet. Aber wie sagt sie selbst „Ungerechtigkeiten spornen mich umso mehr an, sich dagegen aufzulehnen“. Gemeinsam mit den anderen Vorstandsmitgliedern hat sie stets ein offenes Ohr für Sorgen und Anregungen und ist immer bestrebt, Möglichkeiten für schnelle und unkomplizierte Hilfe zu finden. Ziel des Vereins ist die Unterstützung zur Hilfe und Selbsthilfe für Menschen zu geben, die in eine persönliche Notlage geraten sind. Das funktioniert aber nur dank der Hilfe von Sponsoren, die mit Geld- und Sachspenden die Idee Helfen hilft e.V. mittragen. Wer Interesse hat, sich ein Bild vor Ort zu machen, kann sich gerne melden.
Geöffnet ist die Ausgabestelle in der Berliner Straße 4 in Altlandsberg dienstags und mittwochs von 13 bis 16 Uhr und donnerstags von 15 bis 17 Uhr.

Textquelle: Jörg Wagner SRB-Zeitung, Foto: Verein

Datum: 17.05.2024




Dieser Artikel wurde erstellt durch:

Redaktion SRB Zeitung
Jörg Wagner
Redakteur


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