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Invasion nicht heimischer Arten - Schädlingsspektrum verändert sich
Käfer aus Asien, Ameisen aus dem Mittelmeerraum, Hornissen mit EU-Schutzstatus: Das Schädlingsszenario in Deutschland verändert sich durch invasive Arten spürbar. Und das hat Folgen für Privathaushalte, Betriebe und öffentliche Einrichtungen.
Sie haben klangvolle Namen und stammen aus fernen Ländern. Und sie kommen, um zu bleiben. Invasive Arten wie Ameisen aus dem Mittelmeerraum oder Käfer aus Asien erobern hierzulande – begünstigt durch Klimawandel und Globalisierung – immer mehr Gärten, Dachböden, Keller und Gewerbeflächen.
Doch was können wir dagegen tun? Während sich in den vergangenen Jahren das Auftreten klassischer Schädlinge saisonal gut vorhersagen ließ, wächst die Zahl neuer, gebietsfremder Arten stetig. Immer häufiger sehen sich Privathaushalte, Kommunen oder Unternehmen mit Schädlingen konfrontiert, die vorher keine Rolle spielten. Begünstigt unter anderem durch milde Winter, internationale Reisen und den globalen Handel finden sie den Weg zu uns.
Invasive Arten sind hoch anpassungsfähig, haben in der neuen Heimat wenig natürliche Feinde und können sich daher schnell ausbreiten. Dabei verdrängen sie heimische Insekten, können die Bausubstanz von Gebäuden beschädigen, gefährden Bestäuber-Populationen und übertragen im schlimmsten Fall sogar Krankheitserreger. Für Privatpersonen sind sie oft ein großes Ärgernis, für Unternehmen und öffentliche Einrichtungen aber ein nicht zu unterschätzender wirtschaftlicher, ökologischer und hygienischer Risikofaktor.
Aktuell besonders auffällig ist die als Superameise bezeichnete Tapinoma magnum.
Die ursprünglich im Mittelmeerraum verbreitete Art taucht immer häufiger in Süddeutschland auf, etwa in Städten wie Kehl und Karlsruhe. Die Tiere bilden große Kolonien, bevorzugen warme, versiegelte Bereiche und nisten sich unter Terrassenplatten, in Rollladenkästen oder Technikschächten ein. Problematisch wird es vor allem dann, wenn die Ameisen Kabelanlagen beschädigen oder in Wohn- und Arbeitsräume vordringen.
Ein weiteres Beispiel ist der Japankäfer (Popillia japonica), eine Art, die seit einigen Jahren in Europa unter Beobachtung steht und von der einzelne Tiere mittlerweile auch in Süddeutschland nachgewiesen wurden. Der ursprünglich aus Ostasien stammende Käfer schädigt im Larvenstadium Wurzeln, als erwachsenes Tier befällt er Blätter und Blüten von über 300 Pflanzenarten – darunter Obstbäume und Weinreben, aber auch zahlreiche Zierpflanzen; eine Gefahr sowohl für Privatgärten und Parks als auch für landwirtschaftliche Betriebe.
Auch die Asiatische Hornisse (Vespa velutina) stellt ein wachsendes Problem dar, denn sie jagt Honigbienen. Seit März 2025 ist sie auf europäischer Ebene als invasive Art gelistet. Weil eine vollständige Verdrängung als nicht mehr realistisch gilt, verfolgt die EU nun einen Managementansatz: Das heißt, Vorkommen sollen erfasst, Bestände begrenzt und Auswirkungen auf heimische Ökosysteme möglichst minimiert werden. Werden Nester in der Nähe von Schulhöfen, Außengastronomie oder Spielplätzen entdeckt, führt das häufig zu Unsicherheit darüber, welche Maßnahmen erforderlich und tatsächlich noch erlaubt sind.
Fast schon eine alte Bekannte ist die Asiatische Tigermücke (Aedes albopictus), die sich inzwischen fest in Teilen Südwestdeutschlands etabliert hat. Als möglicher Überträger von Tropenviren ist sie eine Gesundheitsgefahr, vor der sich nicht nur Reisende, sondern auch öffentliche Einrichtungen wie Pflegeheime, Kitas oder Sportstätten wappnen müssen.
Der Experte empfiehlt, Auffälligkeiten im eigenen Umfeld ernst zu nehmen. Wer etwa ungewöhnlich viele Insekten in der Nähe von Fugen, Fassaden oder technischer Infrastruktur beobachtet, sollte sich schnell an einen professionellen Schädlingsbekämpfer wenden. Denn bei invasiven Arten gibt es strenge gesetzliche Regelungen, die das selbstständige Eingreifen von Laien häufig gänzlich verbieten.
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Textquelle: Sonja Müller
Datum: 24.07.2025
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Dieser Artikel wurde erstellt durch:
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