© Steffen Herre
Der 2. Eulentag
Natur zum Anfassen
2. Eulentag begeistert in Bad Freienwalde
Bad Freienwalde, Samstag, 5. Juli 2025 – Das Haus der Naturpflege öffnete erneut seine Pforten zum diesjährigen 2. Eulentag – und zog damit viele Besucher in seinen Bann. Groß und Klein kamen zusammen, um Eulen und Kauze hautnah zu erleben, kreativen Aktivitäten nachzugehen und sich mit der Natur zu verbinden. Ein Fest, welches Naturschutz lebendig machte – mitten im Jubiläumsjahr „75 Jahre Naturschutzeule“.
Eröffnet mit Herz und Haltung
Den Auftakt machte Katrin Bosse, Geschäftsführerin des Hauses seit März 2023. In ihrer Begrüßung betonte sie die Bedeutung dieses Ortes und seiner Geschichte: „Naturschutz beginnt direkt vor der Haustür – und wir sind alle Teil davon.“ Mit spürbarer Überzeugung und gemeinsam mit ihrem Team führt sie das Erbe von Erna und Kurt Kretschmann fort – lebendig, nahbar und zukunftsgerichtet.
Einen besonderen Gast durfte sie ebenfalls begrüßen: Hanka Mittelstädt, Brandenburgs Umweltministerin, die sich beim Rundgang gemeinsam mit Anke Jenssen, Vorstandsvorsitzende vom Haus der Naturpflege, Zeit für Gespräche nahm und das Engagement des Hauses ausdrücklich würdigte. Ihr Besuch unterstrich die Bedeutung des Ortes – als älteste Umweltbildungsstätte Deutschlands und Herzkammer der Naturschutzeule.
Faszinierende Eulen, hautnah erlebt
Ein absolutes Highlight war die umweltpädagogische Veranstaltung des Falkenhofs Potsdam. Drei Eulenarten – Waldkauz, Steinkauz und Waldohreule sowie Turmfalke und Wüstenbussard – konnten aus nächster Nähe bestaunt werden. Es blieb aber nicht beim Zuschauen: Wer wollte, durfte eine Eule oder einen Greifvogel sogar auf den Arm nehmen – ein Moment voller Staunen, Ehrfurcht und Verbindung. Für viele Gäste war es das erste Mal, einem dieser majestätischen Tiere so nah zu kommen – ein unvergessliches Erlebnis. Die Falkner gaben anschauliche Einblicke in Nahrung, Gefieder, Lebensweise und ihre tägliche Arbeit mit den Tieren. Auch aktuelle Artenschutzprojekte wie das Schreiadlerprojekt wurden vorgestellt – direkt, verständlich und mit viel Herz.
Kreativ werden mit Filz und Ton
In den Kreativwerkstätten entstanden unter Anleitung von Gabi Stolzenburg gefilzte Eulen, die die kleinen Gäste stolz mit nach Hause nahmen. In der Keramikwerkstatt wurden Ton-Eulen geformt, die nun trocknen und beim Gartenfest am 18. Oktober 2025 bemalt werden können.
Mit Genuss und Geschichte
Das liebevoll geführte Eulencafé, geöffnet wie jeden Samstag von 14:00 – 17:00 Uhr, war ein beliebter Treffpunkt: mit frischem Kuchen, Oder-Eis aus Zollbrücke und den traditionellen, mit Blüten verzierten Schmalzstullen nach Erna Kretschmanns Originalrezept.
Die Gartenführung mit Sybille Knospe und Dagmar Heinze, beide langjährige Vereinsmitglieder mit persönlichem Bezug zur Gründerfamilie, lockte über 35 Gäste. Ihre lebendige Erzählweise verband Geschichte, Gartenwissen und persönliche Erinnerung.
Die Stadt, der Wald und die Eule
Ben Schubert von der Bad Freienwalde Tourismus GmbH führte eine 4 km lange Eulenwanderung, welche Natur mit der Stadtgeschichte von Bad Freienwalde verknüpfte. Vom Schlosspark durch die Altstadt bis zur künstlichen Ruine und durch den Wald zurück zum Haus der Naturpflege – ein Weg durch Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft des Naturschutzes, der Geschichte der Naturschutzeule und deren Eltern, Erna und Kurt Kretschmann.
Zukunft gestalten – mit Kindern beginnen
Ein Höhepunkt war die Förderzusage der Ministerin, die das Filmprojekt „Abenteuer einer Eule“ unterstützt, einem derzeit entstehenden Kinderdokumentarfilm, der Umweltbildung anschaulich und kindgerecht macht.
Der 2. Eulentag war mehr als eine Veranstaltung – er war eine Einladung, Naturschutz zu fühlen, zu verstehen und mitzugestalten.
Mit Wissen, Herz und Nähe. Für eine Zukunft, in der Mensch und Natur nicht getrennt, sondern verbunden gedacht werden.
Datum: 08.07.2025
Eröffnung des 2. Eulentages
© Steffen Herre
© Steffen Herre
Mit viel Liebe zum Detail wurde erklärt.
v.l. Katrin Bosse, Hanka Mittelstädt und Anke Jenssen
Turmfalke
Katrin Bosse und Hanka Mittelstädt lassen sich das Verhalten der Greifvögel erklären.
Dieser Artikel wurde erstellt durch:
Redaktion MOL Nachrichten
Steffen Herre
Redakteur
