News Kultur

zurück
Dicht gedrängt: Zur Vernissage von "BaRock" in der Orangerie kamen Eltern, Schüler, Lehrer.

Dicht gedrängt: Zur Vernissage von "BaRock" in der Orangerie kamen Eltern, Schüler, Lehrer.
© Gabriele Rataj

Frisch, frech und farbig

In der Orangerie des Schlossgutes Altlandsberg sind jetzt Arbeiten aus den Ästhetik-Klassen der Oberschule zu sehen.

„BaRock“ ist das Thema der ersten großen Ausstellung von Lernenden aus dem Oberschulcampus Altlandsberg in der Orangerie. 52 Teilnehmende aus den Profilklassen Ästhetik haben im Vorfeld dazu eine ganz eigene junge Sicht auf diesen kunsthistorischen Zeitabschnitt 17./18. Jahrhundert sowie dessen Inhalte entwickelt, sie ganz und gar ins Heute geholt. Das Ergebnis wollten zur Vernissage am Tag der Sommersonnenwende Eltern, Mitschüler, auch Besucher der Fete de la Musique auf dem Schlossgut in Augenschein nehmen. Ein dicker Pulk drängte in die kleinen Ausstellungsräume, wo man sich von der Kreativität und Vielgestaltigkeit der Schülerarbeiten überzeugen konnte.

Da springen Collagen ins Auge, mittels Comicfiguren neu gestaltete alte Bilderleinwände von Flohmärkten. Großen Raum nehmen Acrylbilder ein, deren Farbexplosion Blicke magisch anzieht. Daneben wollen gegenständliche Werke, in Ton gebrannt, gesehen werden. Aber auch die rein malerische Komponente findet sich in Aquarellbildern. So gar nicht zum Be-setzen, sondern zum Be-merken und gedanklichen Interpretieren sind indes ganz unterschiedlich gestaltete Stühle gedacht. Das Plakat am Eingang hilft interessierten Besuchern überdies dabei, die entstandenen Arbeiten den Wahl-Themen aus dem Barock – Vanitas („Vergänglichkeit“), Memento mori („Gedenke, dass du sterben musst“) und Carpe diem („Nutze den Tag“) - zuzuordnen.

Schulleiter Uwe Zettelmann umriss zur Eröffnung den Werdegang von CampusKunst an der Oberschule. Denn nicht nur in wöchentlich zwei Unterrichtsstunden beschäftigen sich die sogenannten Profilklassen mit Ästhetik im weitesten Sinne. In der jährlichen Projektwoche können bereits erworbene Fähigkeiten vertieft bzw. umgesetzt werden. Mit Luise Schmitz, Marcel Leißner, MaLEOla, Franka Höhne und Frank Toussaint wurden dazu fünf Künstler aus der Region gewonnen. An sie richtete der Schulleiter besonderen Dank, aber auch an die begleitenden Fachlehrer um Birgit Zettelmann sowie das Zustandekommen unterstützende Familien Nagelski, Espig und Klein.

Es sei bereits die 6. Ausstellung in der Orangerie, machte Bürgermeister Michael Töpfer deutlich. Diese aber werde die Beste, befand er, weil von jungen Menschen aus der örtlichen Oberschule bestückt. Vor Jahren schon habe sich Frau Zettelmann als junge Lehrerin bemüht, den Schülern – darunter er selbst – Ästhetik nahezubringen. Doch die Jungs hätten wohl mehr ein Auge auf sie statt auf die Kunst geworfen, erntete Töpfer für diese Aussage verständnisvolle Lacher. Umso mehr erfreuen die gegenwärtigen Resultate.

Ganz egal, ob Witziges wie die fröhlichen Mönche als „Läster-Schwestern“, ein Landschafts-Ölbild „Frisch gestrichen“, ob „Tod der Axt“, das skelettartig getuschte „Blumige Herz“ und der mit Blumen gekrönte Schädel, was nachdenklich macht. Ob „Die schwarze Nacht“, bei deren Anblick der Betrachtende die vorsichtig ins Dunkle tastenden Hände fast fühlt, das explosive „Loch“ oder tönerne Formensprache – das Eintauchen in die Ausstellung lohnt sich.

Geöffnet ist „BaRock“ an den nächsten vier Wochenenden, sonnabends/sonntags, 13 bis 17 Uhr.

Textquelle: Gabriele Rataj

Datum: 22.06.2025


Dank an die betreuenden Künstler, hier Luise Schmitz mit Schulleiter Uwe Zettelmann,(l.) und Bürgermeister Michael Töpfer.

Dank an die betreuenden Künstler, hier Luise Schmitz mit Schulleiter Uwe Zettelmann,(l.) und Bürgermeister Michael Töpfer.
© Gabriele Rataj

Blick in die Ausstellung

Blick in die Ausstellung



Dieser Artikel wurde erstellt durch:

Redaktionsbüro reisereste.de
Gabriele Rataj
Redakteurin


Zurück

^