
Der Rote Ritter weiß, wie es geht
© Edgar Nemschok
Der Rote Ritter weiß, wie es geht
Verkehrswacht mit „Lern-Hänger“ in Kita für mehr Sicherheit unterwegs
Der sechsjährige Leon probiert es immer wieder: Wenn man das Plüschtierchen anschnallt und das Auto die Rampe hinunterrast, passiert ihm nichts. Lässt er es aber nur auf dem Sitz des Holzautos Platz nehmen und es geht bergab, dann purzelt es beim Bremsen quer durchs ganze Auto. „Stimmt, es ist viel besser, wenn man sich im Auto anschnallt“, stellt er fest und fügt hinzu, dass sein Papa natürlich immer genau darauf achtet. Leon konnte seine Erfahrungen in der Kita Sonnenschein in Strausberg testen. Fast alle der fast 100 Jungen und Mädchen waren ebenfalls mit Eifer und manchmal großem Tempo dabei, zu lernen und sogleich auszuprobieren, wie man sich richtig verhält, wenn man mit dem Roller oder dem kleinen Laufrad unterwegs ist – natürlich mit Helm.
Es herrschte in der Kita am Montag an jeder Station viel Betrieb. Die Verkehrswacht MOL war zu mit dem Maskottchen, dem Roten Ritter, Gast. Und Uwe Wähner als Chef des Ganzen, hatte einen kompletten Anhänger voller spannender Dinge mitgebracht, mit deren Hilfe man lernen konnte, wie es auf der Straße sicherer ist. „Kinder bewegen sich anders, sie hüpfen, sie hören andere Dinge als wir Erwachsenen und sie denken anders“, sagt er. Und das müsse man berücksichtigen, sollen sie richtiges Verhalten lernen. Uwe Wähner hatte vor über 30 Jahren, als er an verantwortlicher Stelle im Straßenverkehrsamt tätig war, den Verein der Verkehrswacht gegründet, der inzwischen nicht nur in Märkisch-Oderland, sondern auch im Landkreis Ober-Spree und Frankfurt (Oder) aktiv ist. „Wir sind 26 Mitglieder, es könnten durchaus mehr sein, denn die Aufgaben sind vielfältig“, sagt Wähner. Es gibt Verkehrsteilnehmerschulungen für Senioren und Vereine. Die Schlangen, wenn die Verkehrswacht auf Dorffesten und Märkten kostenlose Fahrradcodierungen anbietet, oder Simulationsgeräte aufgebaut werden, sind lang. Und man ist in Kitas unterwegs.
„Wir haben gerade von der Kinderunfallhilfe NRW einen komplett und mit Material für mehrere Stationen - vom Rollerparcours, Kindergurtschlitten, einer spannenden Blackbox bis zum Ballwerfen, inklusive sicherer Helme - ausgestatteten Hänger geschenkt bekommen“, freut sich Wähner. Damit ist er nun in Kindereinrichtungen unterwegs. „Aber wir stellen den Hänger samt Inhalt nach einer erklärenden Einführung auch der Kita zur Verfügung, so dass an mehreren Tagen in Ruhe gelernt und geübt werden kann, wie man sich richtig verhält – und das alles kostenfrei“, wirbt er um noch mehr Interesse. Dann könnten sich auch Eltern einbringen und beim Stationsbetrieb helfen.
Es gehe darum, Gefahren zu erkennen, den Straßenverkehr zu stimulieren, Körperkoordination und Motorik zu trainieren und nicht zuletzt, die Eltern fürs richtige Verhalten ihrer Kinder im Straßenverkehr zu sensibilisieren und mit einzubeziehen.
„Wir werden das alles, was wir heute gelernt haben, mit unseren Kindern noch vertiefen und sie immer wieder an die Verkehrsschilder und deren Bedeutung erinnern“, sagt Carmen Grabia, Leiterin der Kita Sonnenschein. Und sie überlegt bereits, es beim nächsten Treff anders zu machen. „Wir werden mit weniger Kindern die Stationen ausprobieren, dann lernt es sich besser“, weiß sie aus Erfahrung. Also steht es bereits fest, dass der „Rote Ritter“, das Maskottchen des Verkehrswacht-Anhängers, nicht zum letzten Mal hier vorbeigeschaut hat.
Bei Interesse an der Zusammenarbeit mit dem Verein oder dem Verkehrsschulungsanhänger für Kinder:
info@verkehrswacht-oderland.de
Textquelle: Irina Voigt
Datum: 02.06.2025

Leon probiert es immer wieder
© Edgar Nemschok

Flink auf dem Parcours unterwegs
© Edgar Nemschok
Dieser Artikel wurde erstellt durch:
Redaktionsbüro reisereste.de
Edgar Nemschok
Redakteur