
© Edgar Nemschok
Die Mütter des Grundgesetzes
Was hält Frauen bis heute davon ab, sich politisch zu engagieren?
Im Petershagen-Eggersdorfer Rathaus ist seit Freitagabend eine wirklich interessante Ausstellung zu sehen. Es geht über drei Etagen im Treppenhaus auf 17 Plakaten um den Kampf der Frauen um ihre Gleichberechtigung. Vier Frauen–Helene Wessel (Zukunftspartei), Helene Weber (CDU), Frieda Nadig und Elisabeth Selbert (beide SPD) waren 1949 wesentlich daran beteiligt, dass die Gleichstellung der Geschlechter mit dem Satz „Frauen und Männer sind gleichberechtigt“ als Artikel 3 im Grundgesetz der damaligen Bundesrepublik Deutschland aufgenommen wurde. Ihnen ging es um Lohngleichheit und die Gleichstellung ehelicher und unehelicher Kinder – aber ihr engagierter Kampf war viele Jahrzehnte erfolglos. Erst nach der politischen Wende in Deutschland wurde der Zusatz „der Staat fördert die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung und wirkt auf Beseitigung bestehender Nachteile hin", in der Verfassung verankert.
Sarah Kerner vom Medienrat begrüßte zur Vernissage die Gäste, darunter Gemeindevertretervorsteher Burkhard Herzog und Bürgermeister Marco Rutter, viele Frauen aus der Gemeinde sowie Cècile Weidhofer von der Europäischen Akademie für Frauen um Politik und Wissenschaft Berlin e.V.. Sie gab eine kurze Einleitung zum Thema. Die Tafeln mit den Lebensläufen der vier streitbaren Frauen aus der Zeit nach dem 2. Weltkrieg, die sich für Frauenrechte an höchster Stelle einsetzten, geben Einblicke in die Probleme dabei, die zum Teil bis heute Bestand haben. Grund für Rathausbesucher, die Treppen langsam hochzusteigen und nachzulesen, was bisher erreicht ist und wie es weitergehen muss.
Textquelle: Irina Voigt
Datum: 23.05.2025

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Cècile Weidhofer von der Europäischen Akademie für Frauen um Politik und Wissenschaft Berlin e.V.
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Dieser Artikel wurde erstellt durch:
Redaktionsbüro reisereste.de
Edgar Nemschok
Redakteur