
Sonntagsarbeit im Sitzen: Yildiz Güner (Türkei)
© Gabriele Rataj
Zwischen „Sonntagsruh“ und Finissage
Halbzeit beim 19. Internationalen Bildhauerpleinair in Wilkendorf. Die Rohlinge sind längst fertig, jetzt geht es an die Feinarbeit.
Wilkendorf. Es ist Sonntag und da „ist allenfalls Klopfen erlaubt, Sägen nicht“, stellt Wolfgang Stübner, Gastgeber und Hausherr des Ateliers im Skulpturenpark klar. Und während der eine Teil der Pleinair-Teilnehmer eine Route zu mehreren zu Bibliotheken umfunktionierten Telefonzellen startet, sind Katharina, Yildiz und Joka von ihren Skulpturen einfach nicht wegzubekommen.
Die Türkin Yildis Güner arbeitet an verschiedenen Einzelteilen, die zur Finissage am 1. Mai ein Ganzes ergeben werden. Während hier noch nicht genau zu ahnen ist, wie das Gesamtbild einmal aussehen wird, lässt sich der ungarische „Lang gestreckte Schneckenhase“ von Joka Lukacz durchaus erkennen – mit Augenzwinkern! Katharina Lüdicke, einst die Elevin Wolfgang Stübners und von Anfang an dabei, zeigt im „Geheimnis des Lebens“ erneut ihre ganz eigene Handschrift. In ihren Arbeiten verfolgt sie thematisch den Lauf des Lebens, der sich bei ihr in runden Formen abbildet. Zwischendurch holt man sich mal eine Tasse Kaffee am Haus und zurück geht‘s zur Arbeit.
In den verbleibenden drei Tagen bis zur Vernissage am 1. Mai sucht die „Froschkönigin“ von Annegret Kalvelage noch das ihr fehlende passende Teil, Hermann Gschaider (Österreich) „baut“ weiter an seinem „Wasserturm“ oder Agnieszka Podczarska (Polen) widmet sich weiter „Mann und Frau“. Also lohnt es sich, täglich zwischen 10:00 Uhr und 16:00 Uhr den Künstlern mal vorbeizuschauen. Oder aber man schlendert einfach durch den Skulpturenpark und lässt die phantastische, teils geheimnisvolle Holzbildwerkwelt auf sich wirken. Manche Kunstwerke haben Patina aus Moos und Kräutern angesetzt und erzählen Geschichten. Andere erstrahlen frisch geölt und fast alle können – ebenso wie die jetzt entstehenden Skulpturen – zur Finissage zu Sonderpreisen auch erworben werden. Ein Abstecher vom Wilkendorfer Frühling am Anger zum Skulpturenpark ist am Donnerstag vielleicht eine gute Idee.
Textquelle: Gabriele Rataj
Datum: 28.04.2025

Mit Augenzwinkern: Joka Lukacs‘ (Ungarn) Lang gestreckter Schneckenhase
© Gabriele Rataj
Dieser Artikel wurde erstellt durch:
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Gabriele Rataj
Redakteurin