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Fritz ist in Croustillier angekommen.

Fritz ist in Croustillier angekommen.
© Doreen Stecker

Fritz ist da

Der erste Weißstorch in der Region Bad Freienwalde hat sich auf seinem Nest in Croustillier niedergelassen

Doreen Stecker ist voller Freude. Der erste Storch ist da. Nicht „Kurtchen Rotschnabel“ in Bad Freienwalde, sondern Fritz in Croustillier, Ortsteil von Oderaue. Am 9. März um 15.30 Uhr sei er auf seinem Nest angekommen, berichtet die Altglietzenerin, die sich ehrenamtlich um die Störche in der Region kümmert. Ein weiterer Storch sei in den Oderwiesen bei Güstebieser Loose gesehen worden. Aber ein Nest bezogen habe er offenbar noch nicht. Doreen Stecker rechnet damit, dass in den nächsten Tagen weitere Weißstörche ankommen werden.

Im vergangenen Jahr war als erster Storch „Kurtchen Rotschnabel“, wie ihn die Kurstädter liebevoll nennen, am 3. März gesehen worden. Allerdings sei er dann weg gewesen und nicht wieder gekommen. „Nach zwei Wochen kam ein neues Pärchen. Was mit Kurtchen geworden ist, das wissen wir nicht. Nicht alle Störche tragen Ringe, anhand derer man genau sagen kann, um welchen Storch es sich handelt", erklärt Doreen Stecker.

Die Altglietzenerin freut sich jedenfalls, wenn vor ihrer Haustür wieder reges Treiben herrscht. Noch ist der Horst nicht besetzt. Doch die 57-Jährige ist optimistisch. Denn offenbar fühlt sich Adebar mit seinem Frauchen in Altglietzen wohl. Im vergangenen Jahr habe es nach 16 Jahren gleich fünf Jungstörche gegeben, erzählt sie. Einer habe zwar nicht überlebt. Doch das sei normal. Die beiden Eltern hätten ganz schön zu tun gehabt, um die Jungen zu füttern. Sie seien im Akkord geflogen, um den hungrigen Nachwuchs satt zu bekommen. Überhaupt geht das vergangene Jahr als Rekordjahr in die Weißstorch-Geschichte in der Region ein. „Wir haben 83 Jungstörche und 47 Nester gezählt", so Doreen Stecker. Das sei beachtlich. Und wohl auch ein Zeichen dafür, dass sich Adebar hier wohl fühlt und gut betreut wird.

Mit großem Engagement und vor allem viel Zeitaufwand kümmert sich Doreen Stecker um die gefiederten Tiere, weit über die Beobachtung und Zählung hinaus. Dabei kann sie sich voll und ganz auf ihren Mann Uwe verlassen. „Er unterstützt mich, wo er kann. Allein würde ich das gar nicht schaffen", so die Ehrenamtlerin. Es müssen zum Beispiel immer wieder neue Nester gebaut oder repariert werden. Da ist Muskelkraft gefragt und Technik. Oft werde ein Kran benötigt, um an die Nester zu kommen. Da wünschte sie sich mehr Unterstützung von der Feuerwehr. Ihre Bemühungen darum tragen wohl jetzt Früchte. Jedenfalls habe Christian Miroslau aus Neuenhagen-Insel seine Unterstützung zugesagt, wenn im Herbst das Neuenhagener Storchennest (an der ehemaligen Bäckerei Kalk) vom Turm heruntergeholt und um die Hälfte reduziert werden muss.

Auf wen sie sich immer verlassen könne, sei die Dachdeckerei Sascha Krüger aus Neulietzegöricke. „Wenn die Hilfe von Sascha gebraucht wird, versucht er zu helfen. Das ist ein echter Glückstreffer", lobt Doreen Stecker und nennt weitere langjährige Unterstützer ihrer ehrenamtlichen Arbeit: E.ON edis Seelow und Bad Freienwalde sowie die Versorgungstechnik-Firma MEA und Firma SPIE.

Wie sie weiter berichtet, sei es ihr und ihrem Mann darüber hinaus gelungen, Schilder für die Storchennester anfertigen zu lassen, auf denen die Ankunft- und Abflugdaten sowie die Zahl der Jungstörche eingetragen werden. Zehn seien es in der Zwischenzeit. Sie bestehen aus Alu-Dibond und seien damit witterungsbeständiger als aus Holz. Angebracht sind diese unter anderem am Storchenturm in Bad Freienwalde und Bralitz. Die Daten dafür erhält sie von den Leuten vor Ort. „Es gibt einen schönen Kreis von ,Storcheneltern'. Sie rufen uns an und melden, wann die Störche ankommen und wieder abfliegen oder wenn es Probleme gibt", erzählt die Storchenbeauftragte, die im Jahr etliche Kilometer mit dem Auto unterwegs ist. Für ihr Engagement erhält sie eine kleine Aufwandsentschädigung und darf mit Erlaubnis den Oder-Damm befahren. Das erleichtere die Arbeit.

Doreen Stecker freut sich auf ein spannendes Weißstorch-Jahr 2025. Ob es wieder ein Rekordjahr wird?

Datum: 14.03.2025


Ob er nach seiner Frida Ausschau hält?

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© Doreen Stecker



Dieser Artikel wurde erstellt durch:

Freie Journalistin Heike Jänicke
Heike Jänicke
Redakteurin


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