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Einmal bekam KO J. Kokott auch Unterstützung durch Gastgeberin Scarlett Ò.

Einmal bekam KO J. Kokott auch Unterstützung durch Gastgeberin Scarlett Ò.
© Gabriele Rataj

Auf "Zeitreise" mit KO J. Kokott

Das erste Hausschuhkonzert 2025 im Liebenhofer Domizil von Scarlett Ò und Jürgen Ehle begeisterte das Publikum.

Garzau-Garzin. Auf eine „Zeitreise“ hat KO J. Kokott am Sonnabend rund 50 andächtig bis amüsiert und begeistert lauschende Zuhörer in Liebenhof mitgenommen. Der gebürtige Leipziger, den der Gitarrenspiel lehrende Vater vom Fußball wegfing und zur 6-jährigen Grundausbildung Konzertgitarre beorderte, konnte letztlich die Finger nicht mehr vom Saiteninstrument lassen, steht seit 53 Jahren mit diversen Gitarren vor Publikum und blieb dem Fußball erspart.
Zum Glück! Das zeigte Kokott im ausverkauften „Wohnzimmer“ bei Musiker-Paar Scarlett Ò und Jürgen Ehle zum ersten Hausschuhkonzert in diesem Jahr eindrücklich. Er nahm die Gäste mit auf musikalische Stationen seines Lebens. Und die stammten keineswegs nur aus seiner Feder. Sie erinnerten viele im Raum an eigene Erlebnisse in den 1970er, 1980er oder Nachwende-Jahren.
Da tauchte mit „Sonne wie ein Clown“ von Gerulf Pannach/Christian Kunert „Renft“ aus der Versenkung auf. Später der Beginn seines Studiums in Cottbus, wo Kokott auf die Liebenhofer Gastgeberin Scarlett stieß und mit weiteren damals die Gruppe Wacholder gründete. Da kam man zum Vergnügen der Zuhörerschaft an Versen des Schweden Michael Bellmann und dem Genuss von Alkohol mit entsprechenden Kompositionen nicht vorbei.
Zu sechst samt 34 Instrumenten mit der Deutschen Reichsbahn oder später im Leihwagen mit Instrumenten als Dachaufbau zu Konzerten auch „Nach Süden“ unterwegs, durfte jener Titel der DDR-Band „Lift“ ebenfalls nicht fehlen. Oder von Kokott Vertontes wie die durch Andreas Reimann köstlich gereimten Touristensprüche im Angesicht von Venedig. Von der Zusammenarbeit KOs bzw. Wacholders mit anderen bekannten Kleinkünstlern wie Hans-Eckardt Wenzel/Steffen Mensching vom Liedertheater „Karls Enkel“ zeugten weitere Titel, beispielsweise aus der legendären „Hammer-Rehwü“ (1982).
Ob ein von KO vertontes Heine-Gedicht, wunderbare Liebeslieder aus seiner Feder oder Titel wie „Salon Chanson“, mit dem er dessen Berliner Gastgeberin Frau Fabelhaft ein musikalisches Denkmal setzte – immer stellte der Sänger den Bezug zum eigenen Leben, seinen Auftritten und anderen Berührungspunkten her. Darunter so tolle Geschichten wie jene um „seinen“ Instrumentenbauer Herrn Glier aus Markneukirchen, der oft noch retten konnte, was KO nicht mehr zu glauben wagte. Das ihm gewidmete Instrumentalstück möchte er zu dessen 100. dort spielen. KO parlierte so unterhaltsam und abwechslungsreich, sang und spielte sich durch die Jahrzehnte, dass nicht nur die Pause fast vergessen wurde, sondern das Programm auch nicht ohne Zugaben zu Ende gehen konnte.
Witzig und einfühlsam, ehrlich und hintersinnig, deftig und berührend, überdies quasi hautnah mit wenigen Zentimetern Abstand zum Künstler – so überzeugte KOs „Zeitreise“.

Textquelle: Gabriele Rataj

Datum: 18.01.0025


"Viel Holz" habe er mitgebracht, so KO. Das Mandoloncello sowie drei verschieden gestimmte Gitarren gehörten dazu.

"Viel Holz" habe er mitgebracht, so KO. Das Mandoloncello sowie drei verschieden gestimmte Gitarren gehörten dazu.
© Gabriele Rataj



Dieser Artikel wurde erstellt durch:

Redaktionsbüro reisereste.de
Gabriele Rataj
Redakteurin


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