
Gruppenbild der PPP-Gruppe Neuenhagen.
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Parkinson ist nicht ansteckend - PingPongParkinson schon
Eine Erfolgsgeschichte aus Neuenhagen
Im Januar 2025 war es nun soweit. Ein Stützpunkt von PingPongParkinson Deutschland e.V. wurde auch in Neuenhagen bei Berlin gegründet. Somit entsteht hier der erste Stützpunkt des Vereins im Osten Brandenburgs.
Der PingPongParkinson Deutschland e. V. ist der bundesweite Zusammenschluss von kooperierenden Vereinen und Einzelpersonen, der sich – mit dem Mittel Tischtennis – überwiegend ehrenamtlich um Personen mit Parkinson und deren Angehörige kümmert. Erste wissenschaftliche Studien bestätigen das Empfinden aller Betroffenen, die es ausprobiert haben: Die fortschreitende Verschlechterung der Symptome der Parkinson-Krankheit kann durch das Spielen von Tischtennis als physikalische Therapie verlangsamt werden. Mit fast 2500 Mitgliedern ist PPP mittlerweile der größte Tischtennisverein Deutschlands.
Alles fing an mit einem Anruf. Sylvia Gohdes, die heutige Koordinatorin des Stützpunktes, rief im Juli 2024 den Behindertenbeauftragten der Gemeinde Neuenhagen Frank Richter an und fragte ihn, ob denn in Neuenhagen die Möglichkeit bestehen würde, dass an Parkinson erkrankte Menschen Tischtennis spielen könnten. Ihr Mann, der an Parkinson erkrankt war, spielte damals in Berlin im Rahmen des Projektes PingPongParkinson Tischtennis. Da die Familie aber in Neuenhagen wohnt, wäre das jede Woche ein erheblicher Zeitaufwand nach Berlin zu fahren.
Der Behindertenbeauftragte wusste, dass es beim größten Sportverein der Gemeinde, Rot-Weiß Neuenhagen eine Abteilung Tischtennis gibt. Also nahm er Kontakt zu den Verantwortlichen des Vereins auf. Nach anfänglicher Skepsis wurde man sich schnell in gemeinsamen Gesprächen einig, dass es einen Versuch geben sollte. Die an Parkinson erkrankten Menschen könnten parallel zu den Kindern und Jugendlichen trainieren. Nun musste man nur Interessentinnen und Interessenten finden, die an Parkinson erkrankt sind und Lust auf Tischtennis haben. Über einen ortsansässigen Neurologen, die Homepage der Gemeinde und Anzeigen in der örtlichen Presse wurde das Projekt beworben. Und es hat offenbar Erfolg gezeigt. Es fanden sich tatsächlich 10 - 15 interessierte Menschen mit Parkinson.
Mittlerweile hat die Gruppe einen aktiven Stamm von 18 Spielerinnen und Spielern im Alter von 58 - 84 Jahren, die sich einmal in der Woche zum gemeinsamen Training treffen. Doch es geht hierbei um mehr als nur um den Sport. Man trainiert zusammen, man tauscht sich aus, geht gemeinsam besser mit der Erkrankung um. Ein Problem sind auch die engen Hallenbelegungszeiten in Neuenhagen. Zurzeit kann nur eine Stunde trainiert werden. Besser wären zwei Stunden in der Woche. Man ist da mit dem Rathaus im Austausch.
Insgesamt handelt es sich hierbei um eine tolle Erfolgsgeschichte, ein Beispiel gelebter Inklusion. Vielleicht folgen ja andere Sportvereine ähnliches wie hier in Neuenhagen zu versuchen. Die Parkinson-Erkrankten würde es freuen. Auch die Sportvereine profitieren davon, neue Mitglieder, gesellschaftliche Anerkennung und vielleicht sogar in der Folge mehr Nachwuchsgewinnung.
Weiterführende Informationen zu PingPongParkinson findet man hier:
www.pingpongparkinson.de
Textquelle: Frank Richter
Datum: 19.01.2025

Christian Grimm (Rot-Weiß Neuenhagen), Sylvia Gohdes (Koordinatorin PPP-Gruppe Neuenhagen), Frank Richter (Behindertenbeauftragter Neuenhagen), Bernd Trabalski ( PPP Berlin-Brandenburg) (v.l.n.r.)
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Dieser Artikel wurde erstellt durch:
Redaktion SRB Zeitung
Jörg Wagner
Redakteur