© Judith Jördens/Pressestelle Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung
Insekt mit Spürnase
Holzwespen-Schlupfwespe ist „Insekt des Jahres 2025“ in Deutschland, Österreich und der Schweiz
Rot-schwarze Beine, ein graziler bis zu 35 Millimeter langer, dunkel gefärbter Körper mit weißen Tupfen und lange vielgliedrige Fühler: Die Holzwespen-Schlupfwespe lässt sich anhand ihres Erscheinungsbildes sehr gut von anderen Insektenarten unterscheiden. Der Nachwuchs des Insekts ernährt sich von Larven der Holzwespen und trägt so dazu dabei, den Bestand dieser für unsere Forstwirtschaft schädlichen Tiere zu kontrollieren“, erläutert Kuratoriumsvorsitzender Prof. Dr. Thomas Schmitt, Direktor des Senckenberg Deutschen Entomologischen Instituts.
Das Weibchen der Holzwespen-Schlupfwespe, das vorwiegend in Nadelwäldern zu finden ist, verfügt über einen schlanken Legebohrer, der die Länge ihres Körpers übertrifft und der lang nach hinten über den Hinterleib vorragt. Mit diesem Legeapparat legt das Insekt je ein Ei auf eine tief im Holz verborgenen Larve der Holzwespe ab. Ende November wurde die Holzwespen-Schlupfwespe (Rhyssa persuasoria) zum „Insekt des Jahres 2025“ gekürt.
Das Kuratorium unter dem Vorsitz von Prof. Dr. Thomas Schmitt, Senckenberg Deutsches Entomologisches Institut in Müncheberg, wählte die zu den Taillenwespen gehörende Art aus einer Reihe von Vorschlägen.
Das Insekt ist besonders für die Forstwirtschaft nützlich, da seine Larven die Larven der holzschädigenden Holzwespen parasitieren und so deren Bestand regulieren.
Daher wurde die Holzwespen-Schlupfwespe auch gezielt zur biologischen Schädlingsbekämpfung in anderen Regionen der Welt angesiedelt.
Durch die parasitoide Lebensweise, die zwangsläufig zum Tod des Wirtes führt, spielen sie eine zentrale Rolle im Ökosystem, indem sie auf natürliche Weise zur Regulation von Insektenpopulationen beitragen und somit das ökologische Gleichgewicht erhalten.
Das Insekt des Jahres wird seit 1999 gekürt. Die Idee hierzu stammte vom Prof. Dr. Holger Dathe, damaliger Leiter des heutigen Senckenberg Deutschen Entomologischen Instituts in Müncheberg. Ein Kuratorium, dem namhafte Insektenkundler*innen und Vertreter*innen wissenschaftlicher Institutionen angehören, wählt das Insekt jedes Jahr aus verschiedenen Vorschlägen aus.
Textquelle: Judith Jördens/Pressestelle Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung
Datum: 06.12.2024- 23.02.2025
Dieser Artikel wurde erstellt durch:
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