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© Erik Koch

Bürgermeister Ansgar Scharnke stellt sich den Fragen der SRB

Würden Sie mir zustimmen, dass dieses Jahr insgesamt ein gutes Jahr für Neuenhagen war? Was waren für Sie persönlich die Höhepunkte in der Entwicklung des Ortes?

Das Jahr 2024 war für Neuenhagen ein fantastisches Jahr. Wir haben wirklich alles geschafft, was wir uns vorgenommen haben. Und es waren ja ambitionierte Pläne, allem voran die pünktliche Fertigstellung der neuen Grundschule im Kostenrahmen. Es ist selten, dass die öffentliche Hand so effizient arbeitet, aber in Neuenhagen klappt im Moment vieles. So eben auch, dass es uns gelungen ist, ein für Rechenzentren wertvolles Gewerbegrundstück zu entwickeln. In einer komplexen Transaktion haben wir es sodann gewinnbringend veräußert und konnten damit die Schule zu etwa 75 Prozent ohne Kreditaufnahme finanzieren. Der eigentliche Höhepunkt ist für mich damit, dass wir gewaltige Investitionen gestemmt haben und am Ende des Jahres trotz der überall angespannten Finanzlage Neuenhagen in fiskalisch starker und gesunder Verfassung sehen.

Es gab aber durchaus auch Ereignisse, die diese gute Bilanz etwas „ruckeln“ lassen. Beispielsweise, bedingt durch die Instabilität in der Hoppegartener Verwaltung, die Zusammenarbeit als gemeinsames Mittelzentrum. Wie beurteilen Sie die aktuelle Lage?

Die Lage ist kritisch. Wir sehen das etwa bei gemeinsamen Projekten wie dem Kaiserbahnhof oder der Präventions-AG, die unter anderem den Tag der Sicherheit ausrichtet. Die Verwaltung in Hoppegarten ist jedoch aus meiner Sicht nicht instabil. Vielmehr wird sie durch den Zusammenbruch der Kooperation zwischen dem Bürgermeister mit der Gemeindevertretung massiv in ihrer Arbeit behindert. Dies ist natürlich demotivierend für die Mitarbeiter. Die Gemeindevertretung in Kommunen ist kein Parlament, sondern kann und muss durch ihre Beschlüsse auch Exekutivaufgaben und Exekutivverantwortung wahrnehmen. Dies muss planvoll und in Abstimmung mit der Verwaltung geschehen, sonst arbeiten beide Seiten gegeneinander, oder es gibt eben Stillstand, zum Schaden der Gemeinde und der Bürger. Wegen des auserkorenen Schulstandortes in Hoppegarten leiden auch die Neuenhagener Kinder darunter, die bald eine weiterführende Schule suchen.

Die zukünftige Verkehrsführung über die Bahnschienen ist nach wie vor ein großes Thema in Neuenhagen. Wie ist da der aktuelle Stand?

Es läuft die Vorplanung zur Einführung des 10-Minuten-Taktes, bei der die Anreinergemeinden bisher nicht beteiligt wurden. Dies soll nun im kommenden Jahr geschehen. Nicht vom Tisch ist nach wie vor der mögliche Bau eines Instandsetzungswerkes zwischen Neuenhagen und Fredersdorf. Hier hängt vieles vom Ausgang eines großen Vergabeverfahrens der Länder zum S-Bahnbetrieb ab, das sich seit Jahren verzögert.

Können Sie bitte mal ein kurzes Update zum "Liebe-Grundstück" im Herzen des Ortes geben.

Das beauftragte Planungsbüro erarbeitet momentan einen ersten Entwurf des Bebauungsplans, den wir demnächst mit der Kommunalpolitik diskutieren wollen. Parallel dazu wollen wir im kommenden Jahr die Details zur Vergabe der Baugrundstücke festlegen. Ziel ist es, Ende 2025 Baurecht zu haben und in die Grundstücksvergabe mit Bauverpflichtungen zu gehen.

Was ist eigentlich aus den "Nazi-Vorwürfen" im Rahmen des diesjährigen Oktoberfestes geworden, die Neuenhagen ortsübergreifend in die nega- tiven Schlagzeilen gebracht haben?

Die Kommunalpolitik hat sich in einer Aussprache in der Gemeindevertretung mit dem Thema befasst und wir waren uns einig in der kritischen Bewertung des Vorfalls. Nicht teilen kann ich nach wie vor die Einschätzung des Fraktionsvorsitzenden von Bündnis 90/Die Grünen am Oktoberfest, der ein Sicherheitsproblem ausgemacht hatte. Auch der Vorschlag der Vorsitzenden der Gemeindevertretung, das Oktoberfest auf ein tagsüber stattfindendes Familienfest zu reduzieren, lehne ich ab. Die Neuenhagener schätzen unser Heimatfest in der gewachsenen Form und freuen sich jedes Jahr aufs Neue darauf.

Wenn Sie drei Wünsche für das nächste Jahr frei hätten, welche wären das?

Freuen würde ich mich über einen guten Verlauf unserer Baumaßnahmen am Jahnsportplatz und in der Linden- und Gartenstraße. In der Politik wünsche ich mir neue und gute Regierungen im Bund und im Land. Mein dritter und größter Wunsch: Frieden in der Welt und in Hoppegarten.

Herr Scharnke, vielen Dank für Ihre Ausführungen zu unseren Fragen und eine schöne Adventszeit.

Textquelle: Jörg Wagner

Datum: 18.11.2024




Dieser Artikel wurde erstellt durch:

Redaktion SRB Zeitung
Jörg Wagner
Redakteur


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