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Zum ersten Mal ist der Hans-Keilson-Literatur-Preis der Stadt Bad Freienwalde am 9. November 2024 im Hoftheater Bad Freienwalde an den niederländischen Schriftsteller Jos Versteegen (l.) verliehen worden.

Zum ersten Mal ist der Hans-Keilson-Literatur-Preis der Stadt Bad Freienwalde am 9. November 2024 im Hoftheater Bad Freienwalde an den niederländischen Schriftsteller Jos Versteegen (l.) verliehen worden.
© Hoftheater Bad Freienwalde

Erster Hans-Keilson-Literatur-Preis geht an niederländischen Schriftsteller

Verleihung im Hoftheater Bad Freienwalde / Preis mit 2000 Euro dotiert

Zum ersten Mal ist am 9. November 2024 der Hans-Keilson-Literatur-Preis der Stadt Bad Freienwalde verliehen worden. Preisträger ist der niederländische Schriftsteller Jos Versteegen. Er hat sich intensiv, insgesamt sechs Jahre, mit dem Leben von Hans Keilson (1909-2011), Ehrenbürger der Stadt Bad Freienwalde, international bekannter Schriftsteller, Arzt und Psychoanalytiker, beschäftigt und recherchiert. Im Ergebnis ist in diesem Jahr die erste umfassende Biografie „Hans Keilson. Immer wieder ein neues Leben" über den jüdischen Schriftsteller im S. Fischer-Verlag erschienen. Keilson floh vor der Vernichtung und emigrierte 1936 in die Niederlande.

Dotiert ist der Preis mit 2000 Euro, gestiftet von der Sparkasse Märkisch-Oderland. Er soll alle zwei Jahre an Autoren/Autorinnen verliehen werden, die die Themen Holocaust, die systematische Ermordung ganzer Völkergruppen, vor allem der Juden, durch den Nationalsozialismus, Rechtsradikalismus und Antisemitismus reflektieren.

Dass dieser Preis überhaupt verliehen werden konnte, ist der Idee von Marco Büchel, Stadtverordneter in Bad Freienwalde (Die Linke), und dem Engagement von Prof. Eberhard Görner, Drehbuchautor und Dramaturg, zu verdanken.

Zur Verleihung im Hoftheater waren etwa 80 Gäste aus Literatur und Gesellschaft gekommen, darunter Bad Freienwaldes Bürgermeister Ralf Lehmann (CDU), Landrat Gernot Schmidt (SPD), Thomas Beutler von der Sparkasse Märkisch-Oderland, Stadtverordnetenvorsitzender Dr. Reinhard Schmook, Ehrenbürgerin Ingrid Linke und der Preisträger selbst, Jos Versteegen. Die Witwe von Hans Keilson, Dr. Marita Keilson, sei aus gesundheitlichen Gründen nicht angereist, wie Matthias Raupach, Intendant des Hoftheaters, berichtet. Er persönlich habe sich sehr gefreut, dass die Verleihung des ersten Hans-Keilson-Literatur-Preises in der Reihe „Gegen das Vergessen" im Hoftheater stattgefunden hat.

Am 9. November 1938 fand in Deutschland die Reichspogromnacht statt. Dabei wurden Synagogen, Geschäfte und Wohnungen jüdischer Menschen vernichtet, ab 10. November wurden Juden in Konzentrationslager deportiert. Die Synagoge in Bad Freienwalde stand in der Fischerstraße an der „Judentreppe", wo heute eine Gedenkstätte zu finden ist, angelegt 2011 auf Initiative von Marco Büchel (Die Linke).

Verlag: S. Fischer, ISBN: 978-3-10-397555-0

Datum: 11.11.2024




Dieser Artikel wurde erstellt durch:

Freie Journalistin Heike Jänicke
Heike Jänicke
Redakteurin


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