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Martinstag am 11. November
Warum und Wo?
Der Martinstag am 11. November ist ein christlicher Feiertag, der in vielen Ländern und Regionen gefeiert wird. Der Tag erinnert an den heiligen Martin von Tours, einen Soldaten, der später Mönch und schließlich Bischof von Tours in Frankreich wurde. Die Legende erzählt, dass Martin während eines kalten Winters einem frierenden Bettler begegnete und spontan seinen Mantel mit ihm teilte, um ihm zu helfen. Diese Tat der Nächstenliebe und Barmherzigkeit hat ihn zu einer beliebten Figur gemacht, die bis heute verehrt wird.
Tradition des Laternenumzugs
In Deutschland gehört zu den Feierlichkeiten des Martinstags der traditionelle Laternenumzug, bei dem Kinder mit selbstgebastelten Laternen durch die Straßen ziehen. Die Laternen symbolisieren das Licht, das Martin in die Dunkelheit brachte, als er den Bettler in einer dunklen, kalten Nacht wärmte. Die Umzüge sind ein Highlight für viele Kinder und Familien und oft auch ein Gemeinschaftserlebnis für die Bewohner eines Dorfes oder Stadtteils.
Laternenumzüge in Märkisch-Oderland
In der Region Märkisch-Oderland in Brandenburg haben die Laternenumzüge eine besonders wichtige Tradition. Hier werden sie von Schulen, Kindergärten und Gemeinden organisiert und oft mit weiteren Bräuchen verbunden. Die Umzüge finden meist in den Abendstunden statt, wenn es dunkel wird, und sorgen so für eine besonders stimmungsvolle Atmosphäre. Auch das Teilen von sogenannten Martinsbrötchen oder Weckmännern gehört zu den typischen Traditionen in der Region und erinnert an die zentrale Botschaft des Festes: das Teilen.
Die Gans hat ebenfalls eine wichtige Rolle in der Tradition des Martinstags und ist vor allem in Form des „Martinsgans-Essens“ bekannt. Es gibt mehrere Legenden und historische Hintergründe, die erklären, wie die Gans mit dem heiligen Martin in Verbindung steht:
Die Legende der verräterischen Gänse:
Eine bekannte Erzählung besagt, dass Martin sich zunächst gegen das Amt des Bischofs wehrte. Aus Bescheidenheit und Furcht vor den damit verbundenen Pflichten wollte er sich vor seiner Ernennung verstecken. Er fand Zuflucht in einem Gänsestall, doch die lauten Gänse schnatterten und verrieten seinen Aufenthaltsort, sodass er entdeckt wurde und schließlich das Amt des Bischofs von Tours annehmen musste. Aus diesem Grund wird die Gans mit dem Martinstag in Verbindung gebracht und oft symbolisch zur „Martinsgans“.
Symbol für den Festtag und Dankbarkeit:
Früher endete am 11. November das bäuerliche Jahr, und die Bauern zahlten oft Pacht oder Abgaben, darunter auch Gänse, an die Grundbesitzer. So entwickelte sich die Tradition, die Erntezeit und das bäuerliche Jahr mit einem Festessen zu feiern, das in vielen Teilen Europas die Martinsgans beinhaltete. Dieses Festmahl wurde als Dank für die Ernte und die Gaben der Natur zelebriert.
z.B. hier in der Region LEBUS
Die Martinsgans als Brauch:
Das Martinsgans-Essen ist heute eine weit verbreitete Tradition in vielen Regionen Deutschlands und Europas. Es symbolisiert nicht nur die Erinnerung an den heiligen Martin, sondern ist auch ein Moment, um sich mit der Familie und Freunden zu versammeln und das Teilen zu feiern. Die klassische Martinsgans wird traditionell mit Beilagen wie Rotkohl und Klößen serviert.
Insgesamt steht die Gans am Martinstag also sowohl für eine alte Legende als auch für das Brauchtum und die Geselligkeit, die mit dem Fest verbunden ist. Durch das Teilen und gemeinsame Genießen des Gänsemahls wird die Botschaft des heiligen Martins auch symbolisch weitergetragen.
Martinsumzug - Martinstag in Lebus
11. 11. 2022 um 15:30 Uhr
Ab 15:30 Uhr basteln in der Kirche Lebus
16:30 Uhr Laternenumzug mit Start am Pilz
17:00 Uhr im Innenhof der Kirche Singen am Lagerfeuer mit dem Posaunenchor
Martinstag Umzug in Mallnow
10. 11. 2023 Beginn in der Kirchenruine um 16 Uhr mit anschliessendem Umzug durchs Dorf und einem Feuer und Martinshörnchen im Pfarrgarten
Datum: 10.11.2024
Dieser Artikel wurde erstellt durch:
Redaktion MOL Nachrichten
Steffen Herre
Redakteur