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© Cathleen Bürgelt

09.11. in Strausberg

Pogromgedenken mit Vernissage zu „Meine jüdischen Eltern, meine polnische Eltern“

Am Gedenktag für Opfer der Pogrome gegen Juden am 9. November wird um 11 Uhr zur Eröffnung der Ausstellung „Meine jüdischen Eltern, meine polnische Eltern“ in der Entreegalerie der Stadtverwaltung eingeladen. Die von der der Assoziation „Kinder des Holocaust“ Polen mit Unterstützung der Rosa-Luxemburg-Stiftung in Warschau gestaltete Schau vermittelt Erschütterndes von Kindern, die den Holocaust überlebten. Während Polen im zweiten Weltkrieg von Deutschland besetzt war, wurden von rund einer Million jüdischen Kindern etwa 5000 gerettet, weil ihre Eltern sie in die Obhut polnischer Familien gaben. Die Polinnen und Polen, die sich der Kinder annahmen, wurden später oft auch deren Eltern. Viele hielten die Adoption geheim, einige enthüllten sie vor ihrem Tod, andere nahmen sie mit ins Grab. Die Ausstellung porträtiert beispielhaft 15 Personen. Sie erzählen ihre Geschichte und berichten von der Suche nach Spuren ihrer Herkunft. Zur Eröffnung wird auch Holger Politt erwartet, der das 2015 entstandene Projekt mit betreute. Außerdem werden Texte Betroffener vorgetragen.

Zitate aus der Ausstellung
„Meine leiblichen Eltern müssen gewusst haben, dass sie in den Tod gehen; denn sonst hätten sie mich mitgenommen.“ Joanna Sololewska-Pyz

„Mein Vater übergab den Koffer, in dem ich mit zugeklebten Mund schlief, der Frau eines Arbeiters im Straßenbahndepot. Er bat sie, das Kind nur eine Nacht lang aufzunehmen. Die Deutschen würden alle Juden aus dem Ghetto deportieren und er müsse zurück zu seinem siebenjährigen Sohn Salek. Er versprach am nächsten Tag wiederzukommen.“ Teresa Wieczorek

„Ich wurde etwa 1940 im Ghetto in Boałostok geboren. Das ist alles, was ich über mich weiß. Jahrelang habe ich versucht zu erfahren, wer ich bin – und bin auf keine einzige Spur gestoßen.“ Zbigniew Siwiński


Gegen 12.30 Uhr ist überdies ein Gedenken am jüdischen Friedhof nahe der Fähre geplant mit erinnernden Worten vom Verband VVN/Bda. Am Abend um 18 Uhr soll es schließlich im Café Tortenduft eine Lesung mit Konzert geben. Unter dem Titel „Mahnen und Erinnern“ wird das Leben des polnischen Arztes und Reformpädagogen Janusz Korczak vorgestellt. Carmen Winter rezitiert Texte von ihm. Regine Daniels Stoll (Cello) spielt dazu Musik zum Innehalten und Nachdenken von Bach bis zum Kinderlied.

Textquelle: Uwe Spranger

Datum: 31.10.2024- 12.11.2024


© Cathleen Bürgelt

www.stadt-strausberg.de & brandenburg.rosalux.de



Dieser Artikel wurde erstellt durch:

Film- und Fernsehproduktion Rätzel
Stephan Rätzel
Redaktion


Tel.: 033 456 72 19 89

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