© Edgar Nemschok
MTV gewinnt einen Punkt
Punkteteilung in der Erlengrund-Halle
Gordon Roth, Sportlicher Leiter beim MTV Altlandsberg, scherzte noch vor dem Spiel gegen den TSV Rudow: „Ich hatte gerade Urlaub, bin ausgeruht und hoffe nicht, dass ich nach dem Spiel nochmal eine Woche ranhängen muss. Wir müssen heute unbedingt gewinnen, denn wir brauchen die Punkte im Kampf gegen den Abstieg!“
Somit war der Druck für die Regionalliga-Handballer aus Altlandsberg riesengroß. Der Beginn der Partie war durchaus verheißungsvoll. Der MTV ging in Führung. Schon bei den ersten drei Treffern - Maximilian Sehl, Hannes Habicht, Dennis Bellmann – war deutlich der Wille zu erkennen, die Berliner regelrecht zu demontieren. Doch dann ging es wieder los und Chancen wurden reihenweise verballert. Auf rechts Jim Christian Sauer, auf links Hannes Habicht und in der Mitte Maximilian Sehl trafen jeweils aus guten Positionen nicht. Die Berliner konnten somit das Spiel weiter offenhalten. Richtig gut drauf war im ersten Durchgang Marcus Schwiderski, der aus dem Rückraum viermal traf. Von seinem Elan angeführt, hatte der MTV dann ab der zehnten Minute auch seine beste Phase im Spiel. Bis auf 15:13 zogen die Gastgeber in diesem sehr intensiven Spie davon. Die Männer in den grünen Trikots hatten das Spiel im Griff und wirkten sehr souverän. Doch es kam wieder ein so typischer Einbruch beim MTV, alles wurde wieder enger und spannender. Nach 23 Minuten war der schöne Vorsprung dahin und der MTV führte nur noch mit 14:13. Zur Halbzeit musste man beim Gastgeber sogar ein (nur) 16:16 hinnehmen.
Und es kam noch dicker, denn die Berliner gingen mit 20:18 in Führung. Trainer Rudolf Föllen sagte nach dem Spiel: „Es waren immer wieder Gegentore, bei denen wir es den Männern aus Berlin sehr einfach gemacht haben. Alles was wir vor dem Spiel besprochen haben, war plötzlich weg.“ Das Spiel drohte gar zu kippen. Torwarttrainer Fabian Kaleun sagte im Nachsatz dann aber: „Man hat deutlich gesehen, wenn unsere Torleute gut funktionieren, funktioniert auch unser Spiel.“ Tim Folgmann und Kevin Deisting steigerten sich und der MTV wurde erneut besser.
Die Schlussphase der Partie wurde hochdramatisch und war nichts für schwache Nerven. Deutlich war beiden Teams anzumerken, dass es schon zu diesem frühen Zeitpunkt der Saison um sehr viel geht. Eineinhalb Minuten vor der Schluss-Sirene ging Rudow durch einen verwandelten Strafwurf von Nils Vergin in Führung (29:28). Wobei die Entscheidung auf Strafwurf doch als zweifelhaft angesehen werden muss. Nach einem ungestümen Angriff der Berliner hätte es durchaus auch Stürmerfoul geben können.
Hannes Habicht konnte zum 29:29 ausgleichen. Rudow hatte noch einen Angriff, verdaddelte diesen aber und der MTV kam tatsächlich noch einmal in Ballbesitz. Dennis Bellmann, mit neun Treffern bester Altlandsberger an diesem Abend, jagte den Ball Sekunden vor Schluss aufs Beriner Tor und traf nur den Pfosten. Es blieb beim 29:29 und damit bei der Punkteteilung.
„Natürlich hatten wir alle mit mehr gerechnet und sind enttäuscht. Aber wir haben nicht verloren und das ist derzeit die wichtigste Botschaft“, sagte Rudi Föllen. „Wir wissen insbesondere nach diesem Spiel, wo wir im Training ansetzen und was wir verbessern müssen“, ergänzte Uwe Schwiderski, der erstmals beim MTV mit auf der Bank saß. „29 Tore zu werfen ist schon sehr gut, aber 29 Tore einzufangen eben nicht.“
„Ja, dann werde ich nach dieser Nervenschlacht doch nochmal Urlaub machen müssen“, lästerte Gordon Roth. „Ne, aber im Ernst, es gibt auch Gutes zu vermelden. Ich freue mich zum Beispiel über Linus Müller, der zwei wunderschöne Tore geworfen hat und über Dennis Bellmann, der ganz offensichtlich in jedem Spiel besser wird. Ich bleibe auch bei meiner Meinung, dass wir in der Rückrunde dann auch den Klassenerhalt sichern werden.“
Am Rande gibt es noch zu vermelden, dass der Hauptstadt-DJ Torsten Schäfer in Zukunft auch die Spiele der MTV-Frauen in der Oberliga stimmungsvoll begleiten wird.
Datum: 27.10.2024
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Dieser Artikel wurde erstellt durch:
Redaktionsbüro reisereste.de
Edgar Nemschok
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