Der neue Gedenkstein für Friedrich Dotti wurde gut sichtbar aufgestellt. Von links: Jutta Sachtleber, Dr. Gabriele Stolze, Torsten Seekamp, Steinmetzmeister Bernd Dupke und Pfarrer Frank Grützmann
© Edgar Nemschok
Gesucht und gefunden - nachzulesen für alle
Restaurierter Grabstein beim Kirchweihfest enthüllt
Künstlergruppe Gruppe mach art aus dem Hönower Bürgerverein gibt die Chronik der Familie Dotti und ihres Hönower Schlosses heraus.
Das Dotti-Schloss ist 80 Jahre nach Zerstörung im Zweiten Weltkrieg und seinem Abriss 1947 noch immer nicht vergessen in Hönow. Ansichten von ihm schmücken Hausfassaden in der Mehrower und der Dorfstraße. Aber viel mehr wusste man über die Familie Dotti, die sich hier 1897 ein Schloss bauen konnte, bislang nicht. Dabei hatte sie einst das Dorfleben grundlegend geprägt. Das ist nun anders. Dank der Neugier und emsigen Suche nach Details durch die geschichtsinteressierte Hönowerin Jutta Sachtleber und die baukundige Architektin und Stadtplanerin Dr. Gabriele Stolze sowie Raymund Stolze, der sich um den Grabstein kümmerte, von der Gruppe mach art aus dem Bürgerverein Hönow. Wie es dazu kam, erzählt Gabriele Stolze: „Die im vergangenen Jahr im Oktober von uns gestaltete Kalendertour zum ,Hönower Schloss’ regte uns an, den verschwundenen repräsentativen Grabstein von Fritz Dotti dem Erbauer des von allem als Schloss bezeichneten Gutshauses aufzuspüren und weiter in der interessanten Familiengeschichte zu forschen.“ Das Ergebnis liegt nun vor. Den Stein haben sie gefunden und wieder restaurieren lassen. Und warum die Familie Dotti solchen Reichtum besaß, um sich 1897 ein „Schloss“ mit modernster Ausstattung bauen zu können, haben sie ebenfalls genauer untersuchen können. Alles „Gefundene“ wurde jetzt in einer sehr ansprechenden Broschüre vereint.
Am 20. Oktober 2024 gab es in der Hönower Dorfkirche dazu ein ganz besonderes Kirchweihfest. Der vom Steinmetzmeister Bernd Dupke aufgearbeitete Grabstein von Friedrich Dotti wurde aus der Vergessenheit geholt und steht nun gut sichtbar an der Kirchhofmauer. Viele Interessenten waren gekommen, darunter auch Bürgermeister Sven Siewert und Altbürgermeister Klaus Ahrens aus Neuenhagen. „Auch bei uns gibt es ein Dotti-Schloss“, sagt er. Das sei das alte Krankenhaus. Aber dass das vom Bruder errichtet worden war, das habe er auch noch nicht gewusst.
Viele spannende und überraschende Informationen, auch über die Friedrich Doittis Gattin Martha, die im Ort eine Frauenhilfe organisierte, um den Witwen und Waisen im 1. Weltkrieg zu helfen, haben die mach art-Leute zusammengetragen. Wer sich dafür interessiert und auch die Geschichte der Lederlackierfabrik kennenlernen möchte, kann das alles in der Broschüre nachlesen, aus der auch die Illustrationsbilder stammen.
Erhältlich über: raymund.stolze@t-online.de
Textquelle: Irina Voigt
Datum: 23.10.2024
Der restaurierte Gedenkstein
© Edgar Nemschok
Empfehlenswert: Die Broschüre
© Repro: Edgar Nemschok
Dieser Artikel wurde erstellt durch:
Redaktionsbüro reisereste.de
Edgar Nemschok
Redakteur