Salut am Schermützelsee
© Steffen Herre
Porträt: Buckower Kanoniere
ein Verein in Ehren
Porträt: Buckower Kanoniere – Ein Verein in Ehren
Die Buckower Kanoniere sind nicht nur eine historische Truppe aus der Zeit des "Alten Fritz", sondern auch ein lebendiger Ausdruck von Tradition und Gemeinschaft. Ihre Entstehung verdanken sie einer bemerkenswerten Entdeckung: 1989 stieß man bei Abrissarbeiten in Buckow auf ein altes Kanonenrohr, welches jahrelang als unscheinbarer Radabweiser, halb eingebuddelt, diente. Dieses Relikt wurde von Helmut Günzel gerettet und zum Leben erweckt, und es bildet heute als funktionsfähige Kanone das Herzstück des Vereins.
Das Kanonenrohr, zwischen 1664 und 1700 in Schweden gegossen, hat eine beeindruckende Geschichte. Es überstand den Dreißigjährigen Krieg und wiegt stolze 960 kg – ein eindrucksvolles Zeugnis handwerklicher Kunst. Jeden ersten Sonntag von Mai bis Oktober wird es als Salut für die Gäste am Schiffsanleger Schermützelsee präsentiert, und der Donner des entzündlichen Schwarzpulver hallt dann laut über den See. Einmarsch und Begrüßung der Gäste sind ein gern gesehenes Ritual, wobei nicht zuletzt die detailreichen Uniformen der Truppe ein perfektes Fotomotiv sind.
Nach zwei Jahren der Restauration und dem Bau einer historischen Lafette (Für diesen aufwendigen Prozess wurde altes Eisen beschafft, und der Nachbau erfolgte auf Grundlage alter Bauanleitungen. Roland Wehner, ein erfahrener Schmied, übernahm alle anfallenden Schmiedearbeiten), wurde 1997 der Verein gegründet. Heute zählt er acht Kanoniere und vier Marketenderinnen, die mit Hingabe und Liebe zum Detail das Erbe der alten Zeit pflegen. Ihr Engagement und die Leidenschaft, mit der sie viele Auftritte im Jahr gestalten, verdienen höchsten Respekt. Der älteste Kanonier zählt bereits 86 Jahre, und jeder Einzelne bringt sein Wissen und seine Fähigkeiten in die Gemeinschaft ein.
Die Buckower Kanoniere leben von der Freude an der Gemeinschaft. Monatliche Treffen bieten Raum für Planung und Geselligkeit, und die Tradition des Salutschießens wird lebendig gehalten. Ihr Ziel ist es nicht nur, Geschichte zu bewahren, sondern auch den Stolz auf das Handwerk des Kanonenbaus und des Umgang mit dem Schwarzpulver weiterzugeben.
Für alle, die sich für Geschichte, Technik und die Faszination historischer Kanonen interessieren, sind die Buckower Kanoniere eine einladende Gemeinschaft. Ab 18 Jahren ist jeder aus der Märkisch-Oderland-Region herzlich willkommen. Das Vereinsleben bietet nicht nur spannende Veranstaltungen, sondern auch die Möglichkeit, in eine lebendige Tradition einzutauchen.
Wer Freude am Vereinsleben und am Handwerk hat, findet hier eine wertvolle Gemeinschaft. Ich durfte einen Nachmittag mit dieser geselligen Truppe verbringen und konnte ihre Begeisterung und den Wissensaustausch hautnah erleben. Reiner Adam, der Vorsitzende, strahlt Enthusiasmus aus und ist immer bereit, sein Wissen mit neuen Mitgliedern zu teilen. Zögert nicht, euch anzuschließen – neue Mitglieder sind jederzeit herzlich willkommen! Mail dazu an die Redaktion, wir stellen gern den Kontakt her!
Bis spätestens Mai, wenn es in Buckow wieder heißt: "Feuer"!
Textquelle: Steffen Herre im Gespräch mit Reiner Adam
Datum: 15.10.2024
Truppenfoto
© Steffen Herre
© Steffen Herre
Uniformen in originaler Art und Weise
Details der Uniform
Aufmarsch am Schermützelsee
Marketenderin
technische Daten
Vorbereitungen und Aufbau
Auswahl der richtigen Menge Schwarzpulver
Dieser Artikel wurde erstellt durch:
Redaktion MOL Nachrichten
Steffen Herre
Redakteur
