
Herbst Rapsfeld
© Steffen Herre
Rapsduft in der Luft
farbenfrohe Felder
Warum blühen derzeit Rapsfelder in Brandenburg?
Wer in den letzten Wochen durch Brandenburg fährt, sieht vielerorts gelbe Rapsfelder in voller Blüte – ungewöhnlich für den Herbst. Dies liegt an der weit verbreiteten Aussaat von Winterraps, einer Kulturpflanze, die zahlreiche Vorteile für die Landwirtschaft bietet und somit einen festen Platz in der Fruchtfolge vieler Betriebe in der Region hat.
Die Vorteile von Winterraps?
Er bringt nicht nur wirtschaftlichen Nutzen, sondern trägt auch zur Bodenverbesserung bei. Mit seinen tiefen Wurzeln lockert er den Boden und holt Nährstoffe aus tieferen Schichten an die Oberfläche, was den Boden für nachfolgende Pflanzen vorbereitet. Darüber hinaus bietet Winterraps Erosionsschutz, da seine schnelle Bodenbedeckung den Boden vor Wind- und Wassererosion schützt. Ein weiterer bedeutender Vorteil ist seine Fähigkeit, Stickstoff im Boden zu binden. Dadurch verringert sich das Risiko von Nährstoffauswaschungen im Winter, was sowohl die Umwelt als auch den Geldbeutel der Landwirte schont. Zudem fördert Winterraps die Biodiversität, indem er Bestäubern wie Bienen eine wichtige Nahrungsquelle bietet.
Warum blüht der Raps im Herbst?
Normalerweise wird Winterraps im Spätsommer oder frühen Herbst ausgesät und überwintert nach der Ausbildung einer Blattrosette. Die eigentliche Blütephase findet im Frühling statt. Doch die gelben Blüten, die man derzeit vielerorts sieht, sind oft Nachblüher oder Spätaussaaten, die durch das warme Herbstwetter begünstigt wurden. Gelegentlich wird Winterraps auch als Zwischenfrucht genutzt, was die Blüten im Herbst erklärt. Die aktuellen Temperaturen und milden Wetterbedingungen sorgen also dafür, dass einige Felder noch blühen, obwohl sie eigentlich auf die Winterruhe vorbereitet werden sollten. Dieses Phänomen zeigt, wie flexibel die Landwirtschaft auf Wetterveränderungen reagiert und wie vielseitig die Pflanze Winterraps für Brandenburgs Felder ist.
Datum: 11.10.2024

Herbst Rapsfeld
© Steffen Herre
Dieser Artikel wurde erstellt durch:
Redaktion MOL Nachrichten
Steffen Herre
Redakteur