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Großer Besuch an einem historischen Tag

Großer Besuch an einem historischen Tag
© Edgar Nemschok

Prachttreppe und Sprudelbrunnen mit Böllern freigegeben

Tausende Besucher beim Vogelscheuchenfest in Altlandsberg

Das diesjährige Vogelscheuchenfest und die Präsentation der offenen Höfe in Altlandsberg begann mit einem besonderen Höhepunkt. Nach vielen Jahren Bautätigkeit, großen Hindernissen, die überwunden werden mussten und unter Beteiligung vieler einheimischer Handwerker, Architekten und Baubetrieben konnte die Prachttreppe zwischen Schlossareal und Schlossgarten freigegeben werden. Das Wasser im steineren Sprudelbecken kam den erhitzten Besuchern gerade recht, um sich abzukühlen.

Blick in die Geschichte

Frank Ruppersberger, der die Projektleitung Schlossgut Altlandberg innehat, hat zur Geschichte der Treppe und des Brunnens recherchiert und im Zuge der Bauarbeiten konnten tatsächlich noch Zeugnisse der damals hochmodernen Konstruktion gefunden werden, wie er den Gästen berichtete. Nach den historischen Unterlagen könne davon ausgegangen werden, dass in der Anfangsphase des Gartens unter Otto Freiherr von Schwerin bereits zwei Wasserkünste vorhanden waren, sagte er. Zugleich habe in jedem Fall das Barockbassin zu einer frühen Gestaltungsphase des Gartens zwischen 1663 und 1707 gehört und sei der Familie Schwerin zuzuordnen. Aus dem Jahr 1708 stamme die Information, dass, als der Schwerinsche Besitz 1708 in die Hände König Friedrichs 1. überging, neben dem Schloss auch der Lustgarten eine großzügige Neugestaltung erfuhr, entsprechend dem nach französischen Vorbildern gewandelten Zeitgeschmack. „Eine neue Wasserkunst nebst Springbrunnen und Kaskaden wurde damals angelegt, der Statuenschmuck vermehrt, große eiserne Vasen aufgestellt und dergleichen“, berichtete Ruppersberger.

Voraus gedacht

Auch Stephen Ruebsam war zur Einweihung aus Rüdersdorf gekommen. Er hatte zuvor dreieinhalb Jahre lang die Immobilie betreut und den Veranstaltungsreigen am Ort ins Rollen gebracht. „Wir haben hier so geplant, dass überall Strom- und Wasserleitungen liegen, so dass man künftig auch im Schlossgarten feiern kann“, sagte er. In das Vorhaben flossen Städtebaufördermittel (Bundes- und Landesmittel aus dem Programm Städtebaulicher Denkmalschutz sowie Eigenanteile der Stadt) in Höhe von insgesamt rund 1,9 Millionen Euro, sowie kommunale Mittel zur Finanzierung nicht förderfähiger Kosten. Insgesamt beliefen sich die Kosten auf 2,86 Millionen Euro.
Während Michael David und seine Mannen von der Altlandsberger Schützengilde, die es seit genau 20 Jahren gibt, die Siebeneinhalb-Pfünder-Kanone dreimal abfeuerte und damit das Brunnenwasser zum Sprudeln brachte, zogen Tausende Gäste durch die Stadt und besuchten die Höfe, labten sich an den unzähligen Ständen mit Getränken und stillten ihren Appetit. Dazu trug auch das Angebot der Schülerinnen und Schüler der neuen Schule mit Torten und Kuchen bei. Derweil sichtete die Jury, in der auch der Bürgermeister a. D. Arno Jaeschke mitwirkte, die überall aufgestellten, phantasievoll gestalteten Vogelscheuchen.

4. Bierkönigin immer mittendrin

Überall mittendrin war natürlich auch die 4. Altlandsberger Bierkönigin Fabienne. „Ich trinke am liebsten das Edelhell aus unserer Brauerei“, gab die 24-Jährige gern zu, die gerade mitten in der letzten Prüfungsphase zur Physiotherapeutin steckt.

Ruhiger ging es in der Orangerie zu. Hier wurde von der Schlossgut GmbH eine Galerie eingerichtet, in der noch ein paar Tage die Bilder des einheimischen Künstlers Johannes K. G. Niedlich zu sehen sind. Die Straßen und das Areal um die Kirche waren gefüllt mit originellen Angeboten von Kürbis-Kalebassen von Jörg Reimer über die Exponate von Existenzgründern, die das STIC mitgebracht hatte, bis zu Handarbeiten aus Wolle, Stoff und Keramik.


die komplette Bildergalerie: www.strausberg-live.de

Textquelle: Irina Voigt

Datum: 08.09.2024


Mit lautem Böllern wurde die Treppe freigegeben

Mit lautem Böllern wurde die Treppe freigegeben
© Edgar Nemschok

Überall Programm zum Vogelscheuchenfest

Überall Programm zum Vogelscheuchenfest
© Edgar Nemschok



Dieser Artikel wurde erstellt durch:

Redaktionsbüro reisereste.de
Edgar Nemschok
Redakteur

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